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Unkonventioneller Behandlungsansatz

Fischtherapie bei Schuppenflechte

Wer bei dem Begriff Fischtherapie an gesunde Ernährung denkt, der irrt. Es handelt sich um eine Art Peeling, durchgeführt von der rötlichen Saugbarbe. Manche Psoriatiker schwören darauf, wissenschaftlich belegt ist die Wirksamkeit einer solchen Behandlung aber nicht.
AutorKontaktUlrike Viegener
Datum 31.07.2019  16:00 Uhr

Die rötliche Saugbarbe (Garra rufa) hat viele Spitznamen: Vom Knabberfisch ist sie inzwischen zum Doktorfisch avanciert, da sie bei der Schuppenflechte (Psoriasis) zu einer deutlichen Besserung des Hautbildes führen kann. Auch Kangalfische werden die gut 10 cm langen Fischchen mit der roten Schwanzflosse genannt, die zur Familie der Karpfenfische zählen. Kangalfische deshalb, weil in den Thermalquellen von Kangal in der Türkei alles angefangen hat: Im heißen Quellwasser, wo es kaum pflanzliche und tierische Nahrung gibt, sind Hautschuppen für die Minikarpfen ein willkommener Leckerbissen. Ständig wuseln die kleinen Fische um die Badegäste herum und knabbern sie an.

Episodische Schilderungen von Psoriatikern, die über erstaunliche Erfolge des fischigen Peelings berichteten, machten schnell die Runde. Die Fische mit den besonderen Vorlieben waren für manche Schlagzeile gut. Von einer Heilung der Psoriasis war sogar die Rede. Patienten pilgerten daraufhin nach Kangal. Für teures Geld legten sich Psoriatiker auch hierzulande einen eigenen Schwarm von Doktorfischen zu und quartierten sie in Badewannen und Regentonnen ein, wie etwa auf der Webseite des Psoriasis Forums Berlin zu lesen ist.

Vor allem schwerere Formen der Psoriasis sind mit einem enormen Leidensdruck verbunden. Da wundert der Zulauf nicht, den diese ungewöhnliche Therapie – damals noch ohne einen einzigen wissenschaftlichen Wirksamkeitsbeleg – in kurzer Zeit erfahren hat. Psoriasis ist eine chronische, in Schüben verlaufende Autoimmunkrankheit, die zu einer beschleunigten Hauterneuerung führt. Gesunde Haut bildet sich alle 28 Tage neu, bei Psoriasis sind es dagegen nur wenige Tage. In der Folge entstehen gerötete entzündliche Plaques, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind und häufig stark jucken. Auch die Kopfhaut und angrenzende Partien wie die Stirn können befallen sein. In schweren Fällen überziehen die schuppigen Läsionen – panzerartig – ausgedehnte Hautareale. Viele Psoriatiker fühlen sich entstellt und stigmatisiert.

Die Behandlung erfolgt in leichten Fällen topisch, bei mittelschweren bis schweren Verläufen jedoch ist eine systemische, immunsuppressive Behandlung meist unvermeidlich.

Die Medizin steht der Fischtherapie (auch Ichthyotherapie) kritisch gegenüber. Es gibt bislang nur eine einzige klinische Pilotstudie. Die nicht kontrollierte, retrospektive Untersuchung wurde unter Leitung von Martin Grassberger, Universitätsklinik Wien, durchgeführt und 2006 im Fachjournal »Evidence-Based Complementary & Alternative Medicine« publiziert. Trotz gewisser Effekte, die in der Pilotstudie festgestellt wurden, sind die geforderten prospektiven Folgestudien ausgeblieben.

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