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Für die Kleinsten

Flüssige Peroralia

Ist ein Säugling oder Kleinkind erkrankt, so gibt es nicht immer ein zugelassenes Arzneimittel für diese Altersgruppe. Dann ist die Herstellung niedrig dosierter flüssiger Zubereitungen zur Einnahme gefragt.
Ingrid Ewering
10.06.2022  08:30 Uhr

Unkompliziert verabreichen

Flüssigkeiten, egal ob Lösung oder Suspension, sind über Volumen zu dosieren. Vielen ist der Einsatz von Messbechern oder graduierten Löffeln bekannt. Doch die Gefahr des Verschüttens ist gerade bei Messlöffeln groß, und dickflüssige Zubereitungen haften in nicht unerheblichen Mengen am Boden des Dosierbechers. Vorteilhafter sind deshalb die Oralspritzen, auch Kolbendosierspitze genannt. Damit lässt sich die flüssige Zubereitung ohne große Kleckerei aufziehen und direkt sowie verlustfrei in die Mundhöhle applizieren. Der Inhalt dieser Kolbendosierpipette wird langsam zur Innenseite der Wange entleert. So verringert sich die Gefahr des Verschluckens. Die Applikationsspritze muss anschließend gereinigt werden. Dazu entfernt man den Kolben aus dem Spritzengehäuse und spült beides gründlich unter fließendem warmem Wasser mit einem milden Spülmittel. Bitte niemals das Klarspülen mit reinem Wasser vergessen. Mit einem frischen Geschirrtuch oder einer Papierserviette werden beide Teile sorgfältig getrocknet. Die Lagerung in Plastikboxen oder passenden Glasgefäßen hat sich bewährt. Doch wie lange darf die Oralpipette genutzt werden? Die Firma Fagron gibt eine Verwendbarkeitsfrist von sieben Tagen an. Vor Ablauf dieser Frist gehört sie dann entsorgt, wenn der Spritzkolben schwergängig wird oder sich die Maßeinheiten nicht mehr ablesen lassen.

Mehr als Konservierung

Um die Lagerstabilität beziehungsweise die Anwendungsdauer zu erhöhen, werden Konservierungsmittel eingesetzt. Doch welche eignen sich für die Allerkleinsten? Parabene stehen unter dem Verdacht, hormonartige Wirkungen bei Säuglingen und Kleinkindern zu erzeugen. Auch die Sensibilisierung gerade bei Methyl- sowie Propylester ist hinlänglich bekannt (»para-Allergie«). Als Kompromiss setzt das NRF bei ausgewählten Rezepturen nur den unproblematischeren Methylester ein. Die konservierend wirksame Sorbinsäure zählt nicht zu den Parabenen und wird bei bestimmten Rezepturen bevorzugt. Aber leider ist sie selbst nur mäßig wasserlöslich und benötigt dann die Zufuhr von Wärme.

Auch senkt die Sorbinsäure den pH-Wert jeder Wasserphase bis auf Werte von 3,5 bis 4. Nicht alle Arzneistoffe tolerieren das. Der Einsatz des wasserlöslichen Salzes Kaliumsorbat kann dieses Problem leider nicht lösen. Denn durch die zwingend notwendige Zugabe von wasserfreier Citronensäure entsteht durch Verdrängungsreaktion die eigentlich antimikrobiell wirksame Sorbinsäure. Und nicht vergessen: Auf das Etikett gehören die abgewogenen Bestandteile immer namentlich und unter Angabe der Mengen. Diese Regel gilt für den Arzneistoff.

Soll gänzlich auf eine Konservierung verzichtet werden, so sind viele Zubereitungen maximal für 24 Stunden verwendbar. Das haben entsprechende Untersuchungen des NRF ergeben. Verdickungsmittel wie Tragant sorgen dafür, dass sich die Zubereitung besser schlucken lässt. Doch gerade Naturstoffe sind mikrobiell problematisch, sodass die Verwendbarkeitsfrist dementsprechend angepasst worden ist. Vorteilhafter ist deshalb der Einsatz der Hydroxyethylcellulose 250. Seit April 2019 ist die die NRF-Stammzubereitung »Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen, S.52.« käuflich erwerbbar. Sie enthält mit Hydroxyethylcellulose 10 000 ein stärker verdickendes Quellmittel.

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