Fragen und Antworten zu Affenpocken |
Das Affenpockenvirus wird mittels PCR-Testung nachgewiesen. / Foto: Adobe Stock/sommersby
Zunächst war es ein wohl aus Nigeria eingeschleppter Fall in Großbritannien, inzwischen werden aus immer mehr Ländern Nachweise und Verdachtsfälle von Affenpocken gemeldet. Das Ausmaß überrascht und lässt Experten aufmerken. Was ist das für ein Erreger und wie besorgniserregend ist der Ausbruch?
Offenbar hat sich der Erreger bereits längere Zeit unbemerkt in mehreren westlichen Ländern ausgebreitet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO berichtet (Stand 21.05.22) von rund 90 bestätigten Infektionen und 30 Verdachtsfällen in Ländern, in denen das in West- und Zentralafrika heimische Virus normalerweise nicht auftritt. In Europa sind unter anderem Spanien, Portugal, Großbritannien, Italien, Schweden und die Schweiz betroffen. In Deutschland wurde am vergangenen Freitag ein erster Fall in München nachgewiesen - der erste Nachweis einer Affenpockeninfektion in Deutschland überhaupt. Am Samstag bestätigten Behörden dann zwei Infektionen in Berlin. Auch in Australien, Kanada und den USA gab es bereits Nachweise der Erkrankung. Experten rechnen mit einer weiteren Zunahme der Fälle.
Affenpocken sind eine auf ein Virus zurückgehende Erkrankung. Der Erreger wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen – daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich in Hörnchen und Nagetieren zirkuliert, Affen gelten als sogenannte Fehlwirte. Das Affenpockenvirus ist auch auf den Menschen übertragbar.
Großen Schrecken verbreitete früher die Pockenkrankheit, verursacht von einem Virus aus der gleichen Gruppe. An der Infektion starb ein großer Teil der Betroffenen. Die Pockenkrankheit gilt nach Impfkampagnen seit 1980 als ausgerottet. Der letzte Fall in Deutschland wurde 1972 erfasst.
Zu den Symptomen zählen: plötzlich einsetzendes Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten, häufig auch Lymphknotenschwellungen. Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender, pockentypischer Ausschlag. Selten treten Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auf.