Fragen und Antworten zu Affenpocken |
Der Nachweis erfolgt wie beim Coronavirus und anderen Erregern mit einer Probe des Betroffenen über einen PCR-Test. Sind Affenpocken-Viren enthalten, wird gezielt deren Erbgut in dem Gerät vermehrt und kann danach leicht nachgewiesen werden.
Außerhalb von Afrika wurden Affenpocken-Infektionen beim Menschen bisher überhaupt erst wenige Male nachgewiesen. Die Häufigkeit scheint allerdings zuzunehmen. Im Jahr 2021 gab es der WHO-Statistik zufolge fünf erfasste Infektionen im Vereinigten Königreich und in den USA. Dreimal waren Menschen betroffen, die sich in Nigeria aufgehalten hatten, bei einem dieser Patienten steckten sich in Großbritannien zwei Familienmitglieder an.
Nach Angaben der britischen Behörde UKHSA kann der Ausschlag in bestimmten Phasen der Erkrankung Windpocken oder Syphilis ähneln. Das RKI sensibilisierte Ärzte in Deutschland: Affenpocken sollten auch dann bei unklaren pockenähnlichen Hautveränderungen als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn die Betroffenen nicht in bestimmte Gebiete gereist seien. Männer, die Sex mit Männern haben, sollten laut RKI bei ungewöhnlichen Hautveränderungen »unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen«.
In der EU gibt es keine speziell gegen Affenpocken zugelassene Impfung. Historischen Daten zufolge schützt aber eine Pockenimpfung gut vor Affenpocken – und das wohl lebenslang. Ältere Menschen, die die Impfung noch bekommen haben, dürften also auch vor den Affenpocken geschützt sein. Experten diskutieren momentan die Möglichkeit, zumindest Kontaktpersonen von Affenpocken-Infizierten mit einer Impfung zu schützen. Der Virologe Professor Gerd Sutter von der Ludwig-Maximilians-Universität München sagte »Zeit Online«: »Von dem klassischen Pockenvirenimpfstoff, einem Lebendimpfstoff, haben wir in Deutschland so viel Vorrat, dass man die ganze Bevölkerung impfen könnte.«
Seit 2013 ist in der EU der Impfstoff Imvanex® gegen die Pocken zugelassen. Eine Zulassung zur Vorbeugung von Affenpocken hat er in der EU nicht. Die WHO weist darauf hin, dass dieser Impfstoff nicht flächendeckend verfügbar sei. Man wolle Experten einberufen, um mögliche Impfempfehlungen zu erörtern.