Frauen anfällig für Herzschwäche |
Katja Egermeier |
08.07.2022 11:30 Uhr |
Da sich eine Herzschwäche schleichend und mit sehr unzspezifischen Symptomen entwickelt, würden diese häufig als Alterserscheinung abgetan, warnt Tiefenbacher. Sie rät Frauen zur Wachsamkeit, wenn alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen, Einkaufen oder Radfahren zunehmend anstrengender würden: »Atemnot, eine nachlassende Leistungsfähigkeit sowie Erschöpfung sind erste Symptome einer Herzschwäche. Auch lassen Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, häufig die Füße anschwellen.«
Doch Achtung: Treten Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit, körperliche Schwäche, Schlafstörungen, gelegentliche Beschwerden im Rücken und Oberbauch sehr plötzlich auf, könne ein Herzinfarkt vorliegen. Das Tückische dabei: Ein Herzinfarkt äußert sich bei Frauen meist anders als bei Männern. Es fehlt beispielsweise häufig der typische Brustschmerz.
Eine chronische Herzinsuffizienz müsse in jedem Fall behandelt werden. »Jeder, der unter Atemnot leidet, sollte ärztlich abklären lassen, ob eine Herzkrankheit, etwa eine Herzschwäche, die Ursache ist«, rät Professor Tiefenbacher. »Je früher ein krankes Herz erkannt und behandelt wird, umso eher kann man einer Verschlechterung entgegenwirken.« Die ersten Anzeichen wie nachlassende Leistungsfähigkeit, Müdigkeit oder Ödeme an den Knöcheln als Alterserscheinung abzutun, sei fatal, da die Erkrankung unbehandelt fortschreite, heißt es bei der Herzstiftung. Werde eine Herzschwäche dagegen früh erkannt und behandelt, lasse sich der Krankheitsverlauf bremsen und die Lebensqualität lange erhalten.
Das Behandlungskonzept umfasst der Herzstiftung zufolge verschiedene Bausteine – je nach Diagnose und Schwere der Erkrankung. Sie bestehen in erster Linie aus einer medikamentösen Behandlung sowie einer Bewegungstherapie. In manchen Fällen könne auch der Einsatz eines Herzschrittmachers angezeigt sein. Da die Herzschwäche jedoch ist keine eigenständige Erkrankung ist, stehe stets die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.
Umd einer Herzinsuffizienz vorzubeugen, rät die Deutsche Herzstiftung zu einem gesunden Lebensstil. Dazu zählen regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst und wenig Fleisch und Salz, Vermeidung von Übergewicht, Alkohol in Maßen, Nikotinverzicht, Stressreduktion, Entspannung und Gesundheits-Check-ups.