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Phytopharmaka

Frühe Erkältungstherapie hilft besser

Werden pflanzliche Arzneimittel frühzeitig eingenommen, können sie den Verlauf eines Atemwegsinfekts positiv beeinflussen. Untersuchungen mit 1,8-Cineol aus Eukalyptusblättern und Extrakten der Kapland-Pelargonie belegen mildere Symptome und schnellere Genesung.
Elke Wolf
Daniela Hüttemann
09.11.2022  07:30 Uhr
Frühe Erkältungstherapie hilft besser

Pflanzliche Arzneimittel mit 1,8-Cineol, dem wertbestimmenden Anteil des ätherischen Öls von Eukalyptusblättern (Soledum®, Sinolpan®, Gelomyrtol® forte), und eine standardisierte Fünfer-Pflanzenkombination (Sinupret® extract) sind aufgrund ihrer sekretolytischen Wirkweise gemäß Leitlinie zur Behandlung von Atemwegsinfekten wie einer Rhinosinusitis geeignet. Beim Symptom Druckkopfschmerz hatten Patienten in klinischen Studien einen Genesungsvorsprung von zwei Tagen. Die Drainage im Nasen- und Stirnbereich beruht auf in vitro nachgewiesenen entzündungshemmenden und sekretomotorischen sowie indirekt antiviralen Wirkmechanismen.

»Dass Phytopharmaka wirken, wissen wir schon länger. Nun haben wir den klinischen Beweis erbracht, dass sich die Therapie mit Cineol-haltigen Präparaten optimieren lässt, wenn man sie frühzeitig einnimmt«, stellte Professor Dr. Andreas Michalsen, Stiftungsprofessur für Naturheilkunde der Charité Berlin und des Immanuel Krankenhauses Berlin, eine neue Soledum®-Studie bei einer Pressekonferenz des Unternehmens Klosterfrau vor. »Die frühe Einnahme von 1,8-Cineol ist gegenüber einem verzögerten Therapiestart in der Lage, die Erkältungsdauer zu verkürzen und die Symptombelastung zu mildern«, informierte der Referent, Leiter dieser klinischen multizentrischen Phase-IV-Prüfung.

Erkältungskrankheiten zeichnen sich durch ihren phasischen Verlauf aus, wobei verschiedene Symptome nacheinander einsetzen, gleichzeitig bestehen, ineinander übergehen und potenziell eskalieren können. Um die phasische Symptomlast und die Erholung bei einer Erkältung in Abhängigkeit von der Zeit untersuchen zu können, wurden 522 gesunde Teilnehmer in die Studie eingeschlossen. Mithilfe eines elektronischen Tagebuchs konnten Erkältungsbeginn und Verlauf des Infekts präzise erfasst werden.

Von den Teilnehmern (18 bis 70 Jahre) entwickelten 329 eine Erkältung. Nach ärztlich bestätigter Diagnose nahmen sie dreimal 200 mg Cineol pro Tag für maximal 16 Tage ein. Ab Studieneinschluss bis einschließlich Tag 14 der Behandlung beziehungsweise bis zum Eintritt der Genesung waren insgesamt vier Visiten vorgesehen. Die Krankheitslast wurde anhand eines Symptomenscores ermittelt.

In der Analyse ergaben sich drei Gruppen: diejenigen, die bereits innerhalb von 12 Stunden nach Infektion mit der Behandlung begannen, solche, deren Therapiestart zwischen 12 und 24 Stunden lag, und jene, die erst nach 24 Stunden mit der Intervention einsetzten.

»Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass beim frühesten Behandlungsstart, also weniger als 12 Stunden nach Symptombeginn, die Gesamtkrankheitslast am geringsten ausfällt. Das heißt, je eher Soledum genommen wird, desto effektiver kann es wirken«, informierte Professor Dr. Ludger Klimek aus Wiesbaden, ebenfalls Leiter der klinischen Prüfung und Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden. Zudem war ein früherer Behandlungsstart mit einem niedrigeren Symptomgipfel und einer früheren Remission assoziiert. »Ein früher Therapiebeginn vermeidet also die initiale Verschlechterung«, konstatierte Klimek. Es gelte: je früher, desto besser. Eine frühzeitige Therapie einer Erkältung sollte also nicht nur rein symptomatisch erfolgen, sondern eher semikausal, um die den Symptomen zugrunde liegende Entzündung zu bekämpfen.

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