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Phytopharmaka

Frühe Erkältungstherapie hilft besser

Werden pflanzliche Arzneimittel frühzeitig eingenommen, können sie den Verlauf eines Atemwegsinfekts positiv beeinflussen. Untersuchungen mit 1,8-Cineol aus Eukalyptusblättern und Extrakten der Kapland-Pelargonie belegen mildere Symptome und schnellere Genesung.
Elke Wolf
Daniela Hüttemann
09.11.2022  07:30 Uhr

Hilfe bei der Erregerabwehr

Warum der Einsatz von Phytopharmaka möglichst früh erfolgen sollte, erläuterte der Pharmazieprofessor Dr. Peter Heisig von der Universität Hamburg bei einer Pressekonferenz des Unternehmens Schwabe. Erkältungen seien im Prinzip »oberflächliche« Infektionen, da in erster Linie die Schleimhäute der Atemwege betroffen sind. Dort haften die Viren an, gelangen in die Zellen und sorgen für ihre Vermehrung. »Das geschieht bei Erkältungsviren unglaublich schnell und man hat innerhalb von Stunden eine hohe Viruslast«, so der auf Mikrobiologie spezialisierte Pharmazeut. Dafür sinkt sie bei solch banalen Infekten in der Regel auch schnell wieder.

Beim Ausschleusen aus den Wirtszellen würden diese oft mit geschädigt. »Das merken wir als lokale Entzündung in Form von Halsschmerzen, Husten und Schnupfen«, so Heisig. Sofort zu Beginn der viralen Attacke reagiert das angeborene, unspezifische Immunsystem mit Komplementsystem und Makrophagen und auch durch eine vermehrte Schleimbildung. Innerhalb von 4 bis 96 Stunden kommen induzierbare Komponenten hinzu, die aber auch noch relativ unspezifisch und nicht adaptiv seien, darunter Akute-Phase-Proteine, weitere Makrophagen und Granulozyten – was sich in einer Entzündung äußert.

Erst nach 96 Stunden formiert sich die spezifische, adaptive Immunantwort in Form spezieller Antikörper, T- und B-Zellen. »Diese spezifischen Zellen kommen bei vielen Atemwegsinfekten zu spät, wenn die Infektion ohnehin schon wieder abklingt. Hier spielt das unspezifische Immunsystem eine wichtigere Rolle«, so Heisig. Zwar brauche es eine Entzündung, um die Heilung in Gang zu bringen. »Diese Reaktion und die damit verbundenen unangenehmen Symptome können aber bei Atemwegsinfekten durch antientzündliche Medikamente durchaus ohne großen Verlust der immunologischen Funktion gedämpft werden.«

Um die Prozesse des Immunsystems optimal zu unterstützen, ist laut des Referenten daher ein frühzeitiger Einsatz von pflanzlichen Präparaten wichtig. Neben 1,8-Cineol ist auch der Pelargonium-Spezialextrakt EPs® 7630 – besser bekannt unter dem Namen Umckaloabo® – in der Lage, direkt antiviral und immunmodulierend ins virale Entzündungsgeschehen einzugreifen. Sein Wirkprinzip ist nicht auf einen Mechanismus zu reduzieren, sondern eher als synergistisches Zusammenspiel mehrerer Wirkkomponenten zu sehen. Ganz genau ist die Wirkweise noch nicht entschlüsselt.

Zahlreiche randomisierte Doppelblindstudien bestätigen dem Pelargoniumextrakt, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder mit akuter Bronchitis ab einem Jahr von der Einnahme profitieren. Der Spezialextrakt reduziert Hustenattacken und Sputum und verkürzt die Krankheitsdauer signifikant um 2 bis 2,5 Tage. Zudem ist der Extrakt in der Lage, die mit Infekten einhergehenden Begleiterscheinungen wie Antriebslosigkeit, Schläfrigkeit oder Appetitlosigkeit – auch Sickness Behaviour genannt – signifikant zu reduzieren.

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