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Arzneimittel

Fünf Neulinge zum Jahresstart

Im Januar kamen gleich fünf neue Wirkstoffe auf den deutschen Markt. Drei davon sind Krebsmedikamente. Hinzu kommt jeweils ein neuer Arzneistoff bei Neurodermitis und bei Multipler Sklerose (MS).
Sven Siebenand
31.01.2022  12:00 Uhr

Anfang Januar kam das oral verfügbare MS-Medikament Vumerity® von Biogen in den Handel. Darin enthalten ist die neue Substanz Diroximelfumarat. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des seit Jahren bekannten MS-Wirkstoffs Dimethylfumarat (Tecfidera®). Beide Substanzen sind Prodrugs und werden im Körper zum aktiven Metaboliten Monomethylfumarat umgewandelt. Vorteile bietet Diroximelfumarat hinsichtlich der Verträglichkeit. Denn Dimethylfumarat bereitet nicht wenigen Patienten gastrointestinale Beschwerden, da beim Abbau zu Monomethylfumarat auch Methanol entsteht. Trotz der verbesserten Verträglichkeit treten gastrointestinale Ereignisse und Hitzegefühl aber auch unter Vumerity sehr häufig auf.

Der genaue Wirkmechanismus der beiden MS-Medikamente ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass die aktive Form die Wirkung des Proteins Nrf2 verstärkt. Die Aktivierung von Nrf2 und die daraus resultierende erhöhte Produktion von Antioxidanzien scheint dabei zu helfen, die Aktivität des Immunsystems zu kontrollieren und Schädigungen des Gehirns und des Rückenmarks bei MS zu reduzieren.

Zugelassen ist Vumerity zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender MS. Die Dosis beträgt in den ersten sieben Tagen zweimal täglich 231 mg (eine Kapsel) und wird anschließend auf zweimal täglich 462 mg (zwei Kapseln) erhöht. Die Dosis kann bei Patienten, bei denen Nebenwirkungen wie Hautrötungen oder Magen-Darm-Probleme auftreten, vorübergehend verringert werden.

Neu bei Neurodermitis

Mit dem Kinasehemmer Abrocitinib (Cibinqo®, Pfizer) kam auch ein weiteres Medikament zur Behandlung der atopischen Dermatitis in den Handel. Zugelassen ist es bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis, die für eine systemische Therapie infrage kommen.

Abrocitinib gehört zu den Januskinase-Inhibitoren. Januskinasen (JAK) spielen eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen, unter anderem bei atopischer Dermatitis. Die Blockade dieser Enzyme trägt dazu bei, Juckreiz und Entzündungen der Haut zu lindern. Abrocitinib ist nicht der erste JAK-Hemmer, der bei Neurodermitis eine Zulassung erhalten hat. Auch Baricitinib und Upadacitinib aus der gleichen Wirkstoffklasse sind bereits zugelassen.

Die empfohlene Abrocitinib-Dosis beträgt 200 mg einmal täglich, ab einem Alter von 65 Jahren 100 mg. Wenn sich die Krankheitssymptome nach 24-wöchiger Behandlung nicht bessern, sollte ein Therapieabbruch in Betracht gezogen werden.

Die gleichzeitige Einnahme von starken CYP2C19-Hemmern und mäßigen CYP2C9-Hemmern kann die Wirkspiegel von Abrocitinib dermaßen erhöhen, sodass dessen Dosis reduziert werden muss. Eine gleichzeitige Anwendung von mäßigen oder starken Induktoren der beiden CYP-Enzyme wird nicht empfohlen. Kontraindiziert ist der neue Wirkstoff bei dem Vorliegen aktiver, schwerwiegender Infektionen, bei schwerer Leberfunktionsstörung sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.

Sehr häufig tritt unter Abrocitinib Übelkeit ein, häufige Nebenwirkungen sind zum Beispiel Kopfschmerz, Schwindel, Akne, Herpes-Erkrankungen sowie Erbrechen und Oberbauchschmerzen.

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