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Diversitätsmedizin

Für alle die gleiche Therapie?

Seit diesem Sommer existiert an der Ruhr-Universität Bochum ein neues Institut für Diversitätsmedizin. Ziel ist die gesundheitliche Gleichstellung – nicht nur von Frauen und Männern, sondern auch im Hinblick auf sämtliche biologischen und sozialen Merkmale, die Menschen unterscheiden.
AutorKontaktBarbara Erbe
Datum 17.11.2023  08:30 Uhr

Heikle Referenzwerte

Zum Thema Diversitätsmedizin wirkt von Lilienfeld-Toal auch an einem Lehrprojekt mit, das auch Normwerte in der Hämatologie behandelt. Darin geht es unter anderem darum, dass es Abweichungen im Blutbild gibt – etwa bei der Zahl der Makrophagen – die bei bestimmten Personengruppen durchaus normal sind und demzufolge nicht pathologisiert werden sollten. Es gibt aber auch das gegenteilige Phänomen, dass manche Normwerte Menschen gesund erscheinen lassen, die möglicherweise behandlungsbedürftig sind. So sei erst in den vergangenen Jahren erkannt worden, dass bei der Konzentration der roten Blutkörperchen die Normwerte möglicherweise inkorrekt geschlechtsspezifisch angepasst wurden. Die Medizin habe sich über Jahrzehnte darin eingerichtet, dass Frauen statistisch niedrigere Konzentrationen der roten Blutkörperchen aufweisen, und das einfach als normal akzeptiert. »Dabei hat man das häufige Vorhandensein eines latenten Eisenmangels mit den entsprechenden Folgen (Schlappheit, Infektanfälligkeit) bei Frauen einfach hingenommen.« Inzwischen weiß man, dass Frauen, deren Konzentration roter Blutkörperchen zwar niedrig, aber noch im anerkannten »normalen« Bereich ist, objektiv leistungsstärker werden, wenn sie eine Eisensubstitution bekommen, die die Produktion von roten Blutkörperchen anregt. Viele Frauen bräuchten für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit mehr rote Blutkörperchen, als es die Norm vorsieht.

Die Medizin könne auf Referenzwerte keinesfalls verzichten, betont von Lilienfeld-Toal. »Aber wir müssen lernen, dass die heutigen Normwerte aus Mangel an intersektionalen Betrachtungsweisen häufig falsch klassifizieren – manche pathologisieren gesunde Menschen, manche verkennen eine Pathologie, weil sie die Abweichung nicht verstehen.« Was es braucht, sind deshalb genauere Definitionen der Referenzwerte für besser beschriebene und spezifischere Gruppen. »Wir brauchen kontextbewusste, diversitätsbewusste Normwerte für eine Medizin, die ihren Ansprüchen, für alle Menschen gleichermaßen da zu sein, gerecht wird.«

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