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Alternsforschung

Für immer jung?

Viele Menschen träumen von einem langen Leben und nie waren die Chancen darauf besser als heute. Die Lebenserwartung steigt zumindest in den reichen Industrienationen kontinuierlich, der Alterungsprozess wird immer besser verstanden. Doch ist es auch sinnvoll, ein immer längeres Leben anzustreben?
Carina Steyer
11.01.2023  09:00 Uhr

Viele weitere Ansätze

Die »Neun Kennzeichen des Alterns« liefern viele weitere Ansätze, die intensiv erforscht werden. Dazu gehören zum Beispiel die Mitochondrien. Sie erzeugen während der Energieproduktion radikale Sauerstoffspezies, die alle Moleküle einer Zelle schädigen können und lange als Ursache für den Alterungsprozess galten. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass sowohl Abweichungen nach oben als auch nach unten schädlich für den Organismus sind. Es scheint vielmehr um ein optimales Mittelmaß zu gehen. Hier könnte unter anderem Bewegung eine wichtige Rolle spielen. Sie setzt radikale Sauerstoffspezies in Mengen frei, die sich positiv auswirken. Zusätzlich aktiviert der Energieverbrauch beim Sport wieder die Autophagie.

Ebenfalls im Visier von Alternsforschern ist das Enzym Telomerase. Es kann die Verkürzung der Telomere, die bei jeder Zellteilung eintritt und irgendwann dazu führt, dass die Zelle sich nicht mehr teilt oder abstirbt, verhindern. Unter natürlichen Bedingungen sind Telomerasen jedoch nur in Stammzellen, Keimzellen, Zellen des Immunsystems und Krebszellen aktiv. Bei Mäusen mit künstlich erhöhten Telomerase-Spiegeln konnten Wissenschaftler beobachten, dass diese länger leben. Ob dies auf den Menschen übertragbar ist, ist umstritten. Eine hohe Telomerase-Aktivität wird mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht.

Pille gegen das Altern

Trotz besseren Wissens, gelingt es nicht jedem Menschen, Verhaltenstipps in Bezug auf Ernährung, Bewegung und andere Lebensstilfaktoren umzusetzen. Zudem ist fraglich, ob sie tatsächlich ausreichen, die schweren Leiden des Alters zu verhindern. Aus diesem Grund arbeitet die Alternsforschung parallel an der Erforschung von Medikamenten, die eine positive Auswirkung auf die Lebensspanne und die dabei vorherrschende Gesundheit haben könnten. Erste Hinweise stammen in den meisten Fällen aus Tierversuchen, aber auch in der Anwendung beim Menschen gibt es bereits positive Erfahrungen.

Das gilt zum Beispiel für Rapamycin, einem Zellwachstumshemmer und Immunsuppressivum, das normalerweise in der Krebstherapie und nach Organtransplantationen zum Einsatz kommt. Wird es als Anti-Aging-Medikament eingesetzt, erfolgt die Wirkung vermutlich über das Vortäuschen einer Nahrungsreduzierung und die Fähigkeit, die Stammzellfunktion zu erhalten. Ein weiterer interessanter Kandidat für Alternsforscher ist Metformin. In der Diabetesbehandlung hemmt es unter anderem die Neubildung von Glukose in der Leber. Im Tierversuch mit Mäusen konnte bereits eine verlängerte Lebensspanne beobachtet werden, bei Menschen werden die Auswirkungen noch untersucht.

Senolytika leiten den Zelltod seneszenter Zellen ein. Der Wirkstoff Tanespimycin reduziert die Anzahl der seneszenten Zellen und damit die von ihnen abgegebene Zahl an Molekülen, die wiederum für chronische Infektionen verantwortlich sind. Da Tanespimycin bei Fadenwürmern gute Ergebnisse erzielt hat, wird es als Anti-Aging-Wirkstoff gehandelt, allerdings ist die Einnahme derzeit noch mit schweren Nebenwirkungen verbunden.

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