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Umweltgerechtigkeit

Gesunde Lebensverhältnisse für alle

In Deutschland gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Einkommen, Bildungsstand und dem Ausmaß der Belastung durch die Umwelt. Unter dem Stichwort Umweltgerechtigkeit versuchen Experten, mehr Ausgleich zu schaffen. Dabei sind nicht nur Städte und Kommunen, sondern auch die betroffenen Anwohner gefragt.
Carina Steyer
24.01.2022  08:30 Uhr

Umgehungsstraßen und Citymaut

Der Maßnahmenkatalog beim Thema Umweltgerechtigkeit ist breit gefächert und richtet sich an den individuellen Problemen einzelner Gebiete aus. In den städtebaulichen Bereich fallen zum Beispiel der Bau einer Umgehungsstraße zur Verkehrsentlastung von besonders betroffenen Wohngebieten. Das Einführen von Innenstadt- und Citymautgebühren kann Verkehrslärm und Luftschadstoffbelastung reduzieren. Das Errichten von Tempo-30-Zonen erhöht zusätzlich die Verkehrssicherheit. Gefragt ist oft auch der Ausbau von Fuß- und Radwegen, der öffentlichen Verkehrsmittel und von Car-Sharing-Angeboten.

Die Bewohner betroffener Bereiche sind selbst gefordert, wenn es etwa um die Umgestaltung vorhandener, aber unattraktiver Grünflächen geht. Begrünungsprojekte wie Baumpflanzungen oder das Errichten von Urban-Gardening-Bereichen bieten nicht nur aktive Naturerfahrung, sondern haben darüber hinaus soziale Komponenten. Sie fördern die Vernetzung der Nachbarschaft und leisten einen wichtigen Beitrag zur Stadteilkultur. Zusätzlich bieten sie Raum für Umweltbildungsprojekte mit Kindern und Jugendlichen. Ihr Ziel: von klein auf für Umweltgerechtigkeit zu sensibilisieren und das notwendige Wissen für eine erfolgreiche Umsetzung zu vermitteln.

Alle Kinder betroffen

Wissen und Aufklärung sind ebenfalls gefragt, wenn es um die Innenraumbelastung geht. Hier zeigt sich ein komplexes Bild, in dem Familien aller sozialen Schichten betroffen sind. In sozial schwachen Familien ist vor allem das Rauchen in der Wohnung ein zentrales Problem. Laut GerES IV sind die Kinder häufiger Tabakrauch und einem erhöhtem Benzolgehalt in der Kinderzimmerluft ausgesetzt. Das ließe sich durch einen Rauchverzicht der Eltern in der Wohnung vermeiden.

In der Kinderzimmerluft von Familien mit hohem Sozialstatus konnte im Rahmen der GerES IV eine stärkere Belastung mit alpha-Pinen nachgewiesen werden. Alpha-Pinen kommt in zahlreichen Pflanzen und unter anderem in Kiefern vor. Es kann aus verbautem Holz und Möbeln ausgasen und bei Kindern die Augen und Atemwege reizen. Abhilfe schafft regelmäßiges Lüften.

Unterschiede gibt es zudem, wenn die Umweltschadstoffbelastung mit Hilfe von Blutuntersuchungen bestimmt wird. Laut GerES IV und V haben Kinder mit niedrigem Sozialstatus eine höhere Bleikonzentration im Blut als Kinder mit mittlerem oder hohem Sozialstatus. Blei kann bereits in geringen Konzentrationen die Reifung des Nervensystems beeinträchtigen. Kinder mit höherem Sozialstatus sind oft stärker mit polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet. Experten sehen die Ursache in einem unterschiedlichen Stillverhalten der Mütter. PCB werden mit der Nahrung aufgenommen, können im Körper akkumulieren und werden über die Muttermilch an Säuglinge weitergegeben. Sozial starke Mütter stillen im Durchschnitt häufiger und länger als sozial schwache Mütter. Zusätzlich sind sie zum Zeitpunkt der Geburt im Durschnitt bereits älter, die eigene PCB-Belastung und der Gehalt in der Muttermilch somit höher. Es ist bekannt, dass chlororganische Substanzen wie PCB das Immunsystem und das Nervensystem schädigen können. Nach bisherigem Wissensstand sind jedoch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen für gestillte Kinder bekannt. Vielmehr überwiegen nach wie vor die positiven Effekte, weshalb sich an der ausdrücklichen Empfehlung zum Stillen durch die Daten nichts geändert hat.

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