Glaskörpertrübungen oft harmlos |
Für die meisten Menschen sind Glaskörpertrübungen also ein ertragbares Übel. »Sind die Trübungen jedoch stark ausgeprägt oder beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich, dann kann unter Umständen ein chirurgischer Eingriff angezeigt sein«, sagt Hans Hoerauf.
Bei der sogenannten Vitrektomie wird der Glaskörper chirurgisch entfernt und durch Flüssigkeit ersetzt. Dies macht den Glaskörpertrübungen zuverlässig den Garaus, birgt aber Risiken. Es kann zu Infektionen kommen oder auch »zu einer seltenen, dafür aber sehr schwerwiegenden Komplikation, nämlich einer Netzhautablösung«, sagt Hoerauf. Dann muss sehr schnell erneut operiert werden. Je nach Ausmaß der Ablösung kann es zum Verlust des Lesevermögens kommen.
Noch ein Problem der Vitrektomie: »Immer tritt, zwar in längerem zeitlichen Abstand, aber sicher nach einer Glaskörperoperation ein Grauer Star auf, also eine Trübung der Linse«, sagt Hoerauf. Ab einem gewissen Alter würden Netzhautchirurgen daher die Vitrektomie mit einer Operation für den Grauen Star kombinieren. Die Linse wird dabei durch eine Kunstlinse ersetzt.
Eine andere, neuere Möglichkeit ist die Vitreolyse per Laser: Dabei werden die Kollagenfasern im Glaskörper zerkleinert. »Allerdings eignet sie sich nur für bestimmte Formen der Trübung, wenn diese nicht zu dicht vor der Netzhaut liegen«, sagt Augenarzt Hoerauf. Völlige Beschwerdefreiheit erreicht man damit zwar nicht, sie kann die störenden Schlieren und Punkte aber deutlich verkleinern.
Das Fazit ist im Grund einfach: Sind andere Ursachen abgeklärt, darf man die »Mouches volantes« gelassen nehmen. Und zwar im beruhigenden Wissen, dass fast allen anderen Menschen auf der Welt genauso nervende Punkte durch die Optik schwimmen.