Goldregen-Alkaloid zur Raucherentwöhnung |
Sven Siebenand |
17.12.2020 09:00 Uhr |
Cytisin sollte oder darf bei einigen Patienten nicht zum Einsatz kommen. Nicht empfohlen wird es beispielsweise bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörung sowie bei Über-65-Jährigen. Kontraindiziert ist es in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Patienten mit instabiler Angina pectoris, kürzlich durchgemachtem Herzinfarkt oder Schlaganfall und klinisch relevanten Arrhythmien. Laut Fachinformation sollte Asmoken bei einigen Erkrankungen nur mit Vorsicht angewendet werden, zum Beispiel bei koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Hypertonie, Ulzera, gastroösophagealem Reflux, Hyperthyreose, Diabetes mellitus und Schizophrenie. Gebärfähige Frauen müssen während der Behandlung immer eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
Sehr häufig auftretende Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Bereich, aber auch Zunahme des Appetits und Gewichtszunahme, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen sowie Tachykardie, Hypertonie, Muskelschmerzen und Hautausschlag sind sehr häufig.
Hinsichtlich möglicher Wechselwirkungen ist zu bedenken, dass Asmoken nicht zusammen mit Tuberkulostatika angewendet werden darf. Zudem gilt grundsätzlich, wenn mit dem Rauchen aufgehört wird: Durch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe im Tabakrauch wird der Abbau von Arzneimitteln über CYP 1A2 induziert. Daher ist es möglich, dass der Metabolismus nach einer Raucherentwöhnung langsamer erfolgt und die Blutspiegel der betroffenen Arzneimittel entsprechend ansteigen. Klinisch relevant kann dies für Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite werden, zum Beispiel bei Theophyllin, Clozapin oder Ropinirol.