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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Gut leben mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

Die Zahl der Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nimmt seit Jahrzehnten weltweit zu. In Deutschland sind aktuell circa 400.000 Menschen betroffen. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Berlin, vor einigen Wochen aufmerksam gemacht.
Christiane Berg
04.11.2019  12:30 Uhr

Seelisch belastet

Seelischer Stress ist nicht Ursache für die Entstehung der CED. »Bislang ist es keiner wissenschaftlichen Untersuchung gelungen, überzeugend nachzuweisen, dass spezifische Persönlichkeits- oder Konfliktstrukturen eine chronisch entzündliche Darmerkrankung auslösen«, unterstreicht die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa-Vereinigung (DCCV). Nichtsdestotrotz könne psychische Überforderung einen negativen Einfluss auf den Verlauf der CED nehmen. So können belastende Lebensereignisse wie Trennung, Scheidung oder Tod eines nahen Angehörigen beziehungsweise Probleme in der Partnerschaft oder Sorgen um den Verlust des Arbeitsplatzes Krankheitsschübe bewirken. Hinzu komme, dass die Erkrankung selbst mit großem psychischem Stress einhergeht. Vor diesem Hintergrund könne eine professionelle psychotherapeutische Begleitung zur Verarbeitung des Krankheitsgeschehens generell sinnvoll sein.

Unter Berücksichtigung der individuellen Krankheitssituation könne auch Sport in Maßen zum Abbau von Stress beitragen. Studiengemäß, so die DCCV, zeigen CED-Patienten bei moderatem Bewegungstraining (wie Fahrrad-Ergometrie, Aquajogging, Walking) im Vergleich zu Patienten, die ausschließlich Entspannungsmaßnahmen praktizieren, einen deutlich geringeren Bedarf an Medikamenten sowie einen verbesserten Allgemeinzustand mit weniger Ängsten und Depressionen.

Allerdings sei falscher Ehrgeiz unangebracht. Vor allem im Krankheitsschub bedürften Patienten in erster Linie der Schonung. Gerade nach Operationen oder sonstigen Komplikationen müsse Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden, ob und wenn ja wann welche sportlichen Aktivitäten möglich sind oder ratsam erscheinen. Zu intensives Lauftraining zum Beispiel könne den Kolon-Transit der Nahrung bei der Verdauung beschleunigen und damit Stuhldrang oder Durchfälle auslösen oder verstärken.

Ob medikamentöse Therapie oder komplementäre Methoden, Impfen, Reisen oder Rauchen: »Informierte Patienten sind zu einem besseren Selbstmanagement ihres körperlichen und seelischen Leidens fähig«, heißt es vonseiten der Vereinigung. Sie betrachtet es daher als ihre wichtigste Aufgabe, ihren circa 20.000 Mitgliedern durch Beratung, Aufklärung und Fortbildung sowie gegebenenfalls Vermittlung weiterführender Kontakte zur Seite zu stehen.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Krankheiten mit oftmals schweren Verläufen. »Da gibt es nichts schön zu reden«, so die DCCV. Und doch, so der Verband, berichten fast ausnahmslos alle Betroffenen, dass es Chancen gibt, den Alltag trotz CED mit Lebensfreude zu gestalten. »Im Umgang mit der CED-Erkrankung gibt es kein Patentrezept. Wir alle müssen unseren eigenen Weg finden.«

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