Haare erfolgreich entfernen |
Eine schmerzfreie und ebenfalls länger anhaltende Haarentfernung bieten Enthaarungscremes. Sie enthalten Thioglykolate, welche die Eiweißbindungen des Kreatins spalten, der Hornsubstanz der Haare. Nach einer Einwirkzeit von drei bis zehn Minuten ist das Kreatin so weit geschädigt, dass sich die Haare gemeinsam mit der Creme von der Haut abschaben lassen. Es dauert sieben bis zwölf Tage, bis die Haare nachwachsen.
Ein wesentlicher Nachteil von Enthaarungscremes liegt darin, dass das Ergebnis stark von der Struktur der Haare abhängt. So passiert bei dicken Haaren selbst nach dem Ausschöpfen der maximalen Einwirkzeit meist gar nichts. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollten Anwender das Produkt vor einer großflächigen Anwendung auf einer kleinen Hautfläche testen. Rötet sich die Haut, womöglich auch erst zeitversetzt, heißt es, Finger weg von der Creme. Zudem dürfen die Präparate nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Kontakt kommen.
Wer dem Kreislauf aus Haarentfernung und Haarnachwuchs dauerhaft entkommen möchte, kann eine Laser- oder Blitzlampenbehandlung (Intense Pulsed Light, IPL) versuchen. Beide nutzen das gleiche Prinzip: Die ausgestrahlte Energie wird vom Farbpigment im Haarschaft aufgenommen, an die Haarwurzel weitergeleitet und diese durch Wärmeentwicklung zerstört. Da Laser und IPL nur auf die Haare wirken, die sich gerade am Anfang ihrer Wachstumsphase befinden, muss die Behandlung vier- bis achtmal im Abstand von acht bis zwölf Wochen wiederholt werden. Anschließend genügt eine Behandlung pro Jahr, um den Zustand aufrechtzuerhalten.
Wie gut das Ergebnis ausfällt, hängt von der Haut- und Haarfarbe sowie der Haarbeschaffenheit ab. Je dunkler und kräftiger die Haare, umso besser gelingt die Enthaarung. Hellblonde oder weiße Haare lassen sich nicht entfernen. Die besten Resultate werden auf sehr heller Haut mit dunklen Haaren erzielt. Menschen mit dunkler Haut wird zur Vorsicht geraten. Der hohe Melaningehalt der Haut setzt die Wirkung auf die Haarwurzel herab. Außerdem kann er selber zum Angriffspunkt werden, wodurch helle oder dunkle Flecken auf der Haut entstehen können.
Experten raten, die Behandlung bei einem erfahrenen Hautarzt durchführen zu lassen. Dieser kann sicherstellen, ob die eigene Haut für eine IPL- oder Laserbehandlung überhaupt geeignet ist. Liegen zum Beispiel akute Entzündungen, bakterielle Hautinfektionen, verdächtige Muttermale oder Tätowierungen im Anwendungsbereich, ist die Behandlung tabu. Bei nicht sachgerechter Anwendung etwa durch Heimgeräte oder in Kosmetikstudios drohen Hautreizungen, Verbrennungen oder Narbenbildung. Normal sind hingegen leichte Schmerzen, Brennen, Rötungen oder Schwellungen, die für ein bis zwei Stunden anhalten und durch Kühlen gelindert werden können. Gelegentlich bildet sich Schorf oder eine Kruste, in seltenen Fällen entzündet sich die Haut. Vor und nach der Behandlung müssen Sonne und Solarium gemieden werden und die Haut braucht ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen UV-Schutz.