Häufige Fehler bei der Herstellung von Rezepturen |
Juliane Brüggen |
14.10.2024 14:00 Uhr |
Die im ZL untersuchten Lösungen wiesen eher weniger Probleme mit dem Gehalt auf, sondern hauptsächlich mit der Dichte. »Es macht einen großen Unterschied, ob Sie in der Rezeptur Ethanol 70 % oder Isopropanol 70 % einsetzen«, verdeutlichte Tawab. Auch das Weglassen von Glycerol oder einer Pufferlösung verändere die Dichte sofort. Daher: »Die Dichte ist ein gutes Qualitätskriterium und eine gute Inprozesskontrolle bei der Herstellung von Lösungen.«
Zum Abschluss machte die Expertin darauf aufmerksam, wie wichtig das Vier-Augen-Prinzip bei der Herstellung ist. Dies sei im ZL und auch in der pharmazeutischen Industrie Standard – ein sehr gutes Instrument zur Qualitätssicherung. Das heißt zum Beispiel: Vor der Herstellung die eigenen Berechnungen von Kollegen nachrechnen lassen und auch die herausgesuchten Standgefäße prüfen lassen, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. »Sie tragen die Verantwortung der Qualität der Rezeptur, die Sie an Ihre Patienten abgeben«, erinnerte Tawab. »Die Patienten erwarten zu recht eine angemessene Qualität, Sicherheit und einen therapeutischen Nutzen.«
In diesem Jahr haben Apotheken noch die Möglichkeit am 3. Rezeptur-Ringversuch »Flüssige Zubereitung mit Propranolol« teilzunehmen, Anmeldeschluss ist der 1. November 2024.
Das ZL bietet pro Jahr drei Rezeptur-Ringversuche an sowie einen Kapsel-Ringversuch und einen Spezial-Ringversuch. Nach dem Bestehen des Ringversuchs erhält die Apotheke ein Qualitätssiegel des ZL, das für das entsprechende Jahr gültig ist. Die Bundesapothekerkammer empfiehlt, mindestens einmal pro Jahr an einem Ringversuch teilzunehmen.