Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist hochansteckend, aber harmlos |
Nach der Ansteckung dauert es üblicherweise drei bis zehn Tage, ehe die Symptome auftreten. Am häufigsten wird die Krankheit laut Robert-Koch-Institut (RKI) durch den Enterovirus Coxsackie-Virus A-16 verursacht. Allerdings existieren zahlreiche Virustypen, und während eines Ausbruchs können sogar verschiedene Stämme gleichzeitig zirkulieren. »Man ist nach einer Infektion immun gegen den auslösenden Virustyp«, schildert Rodeck. »Da aber verschiedene Virustypen die Erkrankung auslösen können, kann die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mehrfach bei einem Patienten auftreten.«
Auch Erwachsene sind davor nicht gefeit. Bei ihnen verlaufe die Erkrankung jedoch mit deutlich geringeren Symptomen oder unbemerkt. »Eine Ausnahme sind Erwachsene mit Immunschwäche.« Schwangere müssen im Umgang mit der Infektion in der Regel keine besonderen Risiken fürchten. Erkranken sie kurz vor der Geburt, können sie das Virus aber auf ihr Neugeborenes übertragen. Säuglinge sind besonders in ihren ersten beiden Lebenswochen gefährdet. Zum Glück treten aber schwerwiegende Verläufe bei ihnen nur sehr selten auf.
Klassischerweise erfolgt die Übertragung direkt von Mensch zu Mensch. »Die Erkrankung ist hochinfektiös, sodass ein enger Kontakt mit möglicher Übertragung von infektiösem Material, wie Sekrete aus den Bläschen, Speichel oder Stuhl, zu anderen Kindern vermieden werden sollte«, erklärt Rodeck. Kindergarten oder Schule sind also zunächst tabu. Im Verlauf der Erkrankung sinkt mit der Viruskonzentration auch das Ansteckungsrisiko. Eine Übertragung der Viren durch Tröpfchen spielt nur in der Anfangsphase der Erkrankung eine Rolle. »Meist klingen die klinischen Symptome innerhalb einer Woche bis zehn Tagen ab, sodass dann wieder ein Kindergarten- oder Schulbesuch möglich ist.«
Es ist aber nicht immer möglich, eine Ansteckung zu verhindern. Denn die Viren werden wochenlang über den Stuhl ausgeschieden, und auch asymptomatische Kinder können sie unbemerkt verbreiten und andere infizieren. Zudem bleiben die unbehüllten RNA-Viren lange auf Oberflächen virulent. In Gemeinschaftseinrichtungen tragen gemeinsam benutztes Spielzeug, aber auch Tische und Türklinken daher maßgeblich zur Verbreitung bei. Um eine fäkal-orale Ansteckung zu vermeiden, helfen konsequente Hygienemaßnahmen: Sämtliche Flächen müssen regelmäßig gereinigt und die Hände insbesondere nach dem Windelwechsel oder vor dem Essen gründlich gewaschen werden.