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Therapie und Prophylaxe

Harnwegsinfektionen im Kindesalter

Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im Säuglings- und Kindesalter. Was es schwierig macht: Kinder zeigen nicht unbedingt die typischen Symptome, die man von Erwachsenen kennt, oder können sie nicht mitteilen. Hier ist also Aufmerksamkeit gefragt, wie eine aktuelle Leitlinie verdeutlicht.
AutorKontaktJuliane Brüggen
Datum 25.10.2021  12:30 Uhr

Nicht-antibiotische Prophylaxe

Mit Blick auf die nicht-antibiotischen Optionen zur Prophylaxe bemängeln die Leitlinienautoren, dass nur wenige Studien mit Kindern existieren und diese häufig nur wenige Probanden haben. Hier müsse weiter geforscht werden. Die Leitlinie führt unter anderem Probiotika, D-Mannose, L-Methionin, Vitamin C, Cranberry und Phytotherapeutika auf.

Als klinisch effizientere probiotische Stämme nennen die Autoren Lactobacillus rhamnosus GR-1 und Lactobacillus fermentum RC-14. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Studienlage für Kinder durchwachsen ist, Probiotika aber möglicherweise als Adjuvans zu einer antibakteriellen Prophylaxe infrage kommen. Für D-Mannose und Vitamin C gibt es keine Empfehlung für das Kindesalter, da die Datenlage unzureichend ist.

L-Methionin könnte zur Nachbehandlung eingesetzt werden, wenn »Infektsteine« vorliegen. Diese entstehen, wenn Urease-produzierende Bakterien wie Proteus mirabilis den pH-Wert des Urins in den alkalischen Bereich verschieben. Acimethin ist erst ab 12 Jahren zugelassen, Kinderstudien gibt es nicht. Auch für Cranberry ist die Studienlage zu schwach, um sie evidenzbasiert in der Leitlinie zu empfehlen. Als Phytotherapeutika werden Isothiocyanate aus Meerrettichwurzel und Kapuzinerkresse (Angocin® Anti-Infekt N) genannt sowie die Kombination aus Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel und Rosmarinblättern.

Zusammenfassend sehen die Leitlinienautoren die Prophylaxe mit nicht-antibiotischen Präparaten als unterstützende Maßnahme bei unkomplizierten rezidivierenden Zystitiden im späten Kindes- und Jugendalter. Eine orale Immunstimulation (Uro-Vaxom®) kann laut Leitlinie erwogen werden, obwohl es noch Bedarf an Kinderstudien gibt.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

Allgemein empfiehlt es sich, die Flüssigkeitszufuhr des Kindes auf fünf bis sieben Portionen über den Tag zu verteilen und darauf zu achten, dass die Trinkmenge dem Alter entspricht (siehe Tabelle).

Damit es gar nicht erst zu Problemen mit Harnwegsinfektionen kommt, nennt die Leitlinie auch primäre Prophylaxe-Maßnahmen. So kann Stillen in den ersten Lebensmonaten schützend wirken, ebenso häufiges Windelwechseln. Außerdem ist es wichtig, die Kinder bei ihrer Kontinenzentwicklung zu begleiten, auf kindgerechte Toilettenverhältnisse zu achten und ihnen den Toilettengang ausreichend häufig zu ermöglichen. Das Trinken von Flüssigkeit sollte über den ganzen Tag verteilt sein. Nicht zuletzt ist auch die Toilettenhygiene ein wichtiger Aspekt. Es gilt die bekannte Empfehlung, nach dem Toilettengang von vorne nach hinten abzuwischen und nicht umgekehrt.

Alter (Jahre) 1 bis < 4 4 bis < 7 7 bis < 10 10 bis < 13 13 bis < 15 15 bis < 19
Tägliche Flüssigkeitszufuhr über Getränke (ml/d) 820 940 970 1170 1330 1530
Richtwerte für die Flüssigkeitszufuhr (Deutsche Gesellschaft für Ernährung)
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