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Hautkrebsrisiko unter HCT-Einnahme leicht erhöht

Unter der Therapie mit Hydrochlorothiazid (HCT) steigt das Hautkrebsrisiko leicht, wie eine retrospektive Kohortenstudie aus Deutschland zeigt. Patienten sollten einen Hinweis auf Sonnenschutz erhalten. 
PZ
04.04.2023  14:00 Uhr
Hautkrebsrisiko unter HCT-Einnahme leicht erhöht

Hydrochlorothiazid kann zur Erstlinientherapie bei hohem Blutdruck verordnet werden. Auch bei Herzinsuffizienz kommt es oft zum Einsatz. Als Erklärung für die photosensibilisierende Wirkung von HCT wird postuliert, dass es aufgrund seiner Sulfonamid-Struktur Photonen in der Haut absorbiert, was zu direkten oder indirekten DNA-Schäden durch die Bildung von freien Radikalen, Entzündungen und Schäden des umliegenden Gewebes führen kann. Das könnte die Entstehung von Krebs begünstigen.

Pharmakoepidemiologische Studien aus Dänemark brachten die langfristige Anwendung von HCT mit einem erhöhten Risiko für Hautkrebs (Plattenepithel-Karzinome und Basalzell-Karzinome, aber keine Melanome) in Zusammenhang. Dies führte 2018 zu einem Rote-Hand-Brief in Deutschland. Demnach sollen seitdem Patienten unter HCT-Therapie auf ein erhöhtes Hautkrebsrisiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen hingewiesen werden, also konsequenten Sonnenschutz und regelmäßige Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen. Bei Patienten mit Basaliom oder Spinaliom in der Vorgeschichte soll der Einsatz von HCT sorgfältig abgewogen werden.

Nach wie vor gehört HCT zu den am häufigsten verordneten Arzneistoffen, in der Regel in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Trotzdem wird geschätzt, dass bei etwa 840.000 Patienten allein in Deutschland eine HCT- oder andere Thiazid-haltige Therapie als Reaktion auf die Warnung beendet wurde. Unklar ist, ob dies zu einer schlechteren Blutdruckeinstellung oder einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz geführt hat, schreibt ein deutsches Forschungsteam in einem aktuellen Paper im »Journal of Hypertension«. Als mögliche Alternative gilt Chlortalidon, wobei für dieses Diuretikum noch keine Daten zum Hautkrebsrisiko vorliegen.

Die Forschenden unter Leitung von Dr. Felix Götzinger vom Universitätsklinikum des Saarlands werteten nun die Daten von knapp 200.000 Versicherten der AOK Plus aus. 76.855 Personen nahmen HCT ein, die Vergleichsgruppe ohne HCT umfasste 122.583 Versicherte unter Therapie mit einem anderen Diuretikum. In die endgültige Analyse flossen die gematchten Daten von jeweils 61.277 Versicherten ein, die fast alle hohen Bluthochdruck hatten. Der Altersdurchschnitt lag bei 73 Jahren.

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