Heiße Tage, schwere Beine |
Caroline Wendt |
24.06.2025 08:00 Uhr |
Während durch den Kompressionsdruck der venöse Rückfluss von außen unterstützt wird, wirken pflanzliche Venenmittel an den Gefäßwänden der Venen und vermindern deren Permeabilität. Werden beide Therapieformen gemeinsam angewandt, scheinen sich die Effekte synergistisch zu verstärken.
Eine evidenzbasierte Wirksamkeit zeigen Präparate mit standardisiertem Rotem Weinlaub (zum Beispiel in Antistax®), Rosskastanienextrakt (zum Beispiel in Venostasin®) sowie Oxerutin (zum Beispiel in Venoruton® Intens). Sie konnten in kontrollierten Studien zeigen, dass sich Ödeme zurückbilden und subjektive Beschwerden wie Schmerzen, Schwere- und Spannungsgefühle unter der Behandlung zurückgehen. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und normalisieren die Permeabilität der Gefäße. Eine signifikante Reduktion der Ödeme konnten alle drei belegen, Roter Weinlaubextrakt und Oxerutin verbessern darüber hinaus nachweislich signifikant entsprechende Symptome.
Worauf PTA und Apotheker in der Beratung unbedingt hinweisen sollten: Um ihre Wirkung zu entfalten, müssen alle Präparate kontinuierlich über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen eingenommen werden. Sollten die Patienten darüber hinaus jedoch weiterhin Beschwerden haben, ist ein Arztbesuch anzuraten. Topisch anzuwendende Arzneiformen wie Gele oder Cremes haben hingegen keinen nachgewiesenen Effekt. Sie werden jedoch von vielen Patienten als lindernd und kühlend empfunden.
Da die Lymphkollektoren – also die Teile des Lymphsystems, welche die Lymphe von kleineren Lymphgefäßen sammeln und an größere Lymphstämme weiterleiten – häufig in der Nähe von Stammvenen liegen, kann laut Leitlinie auch eine manuelle Lymphdrainage in Betracht gezogen werden, wenn andere Therapieformen nicht oder nur unzureichend helfen. Durch die venöse Insuffizienz besteht häufig auch eine lymphatische Insuffizienz.