Helfen Cremes gegen Cellulite? |
Auch Koffein ist ein beliebter Inhaltsstoff in Anti-Cellulite-Cremes, da es die Lipolyse, also den Fettabbau, anregen soll. Der Wirkmechanismus beruht auf der Hemmung des Enzyms Phosphodiesterase, was zu einem erhöhten Spiegel von cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP) in den Fettzellen führt. Dies fördert die Aktivierung der hormonsensitiven Lipase, die gespeicherte Triglyceride in freie Fettsäuren und Glycerin umwandelt. Zusätzlich wirkt Koffein entwässernd, indem es die Mikrozirkulation stimuliert und die Drainage von überschüssiger Flüssigkeit aus dem Gewebe unterstützt.
Allerdings gibt es auch hier Formulierungsschwierigkeiten, da die Hautpenetration von Koffein begrenzt ist. Um eine ausreichende Wirkung zu erzielen, sind Konzentrationen von mindestens 3 bis 5 Prozent erforderlich, was die Löslichkeit und Stabilität in Cremes erschwert. Zudem zeigen Studien, dass Koffein zwar kurzfristig eine glattere Haut bewirken kann, die Wirkung jedoch nur oberflächlich ist und die Fettzellen nicht dauerhaft reduziert.
Zusätzlich enthalten viele Cremes L-Carnitin, das für den Transport von Fettsäuren in die Mitochondrien benötigt wird, wo diese zur Energiegewinnung oxidiert werden. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass L-Carnitin die Fettverbrennung unterstützen kann. Die tatsächliche Wirkung auf Cellulite ist allerdings unklar, da L-Carnitin topisch nur schwer in tiefere Hautschichten eindringt.
Ähnlich verhält es sich mit pflanzlichen Extrakten etwa von Ginkgo biloba, Centella asiatica oder Rosskastanie, die die Mikrozirkulation verbessern und das Bindegewebe stärken sollen. Diese Inhaltsstoffe zeigen in vitro antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, doch es fehlen klinische Belege für eine signifikante Wirksamkeit bei Cellulite
Zusammenfassend lässt sich sagen: Topische Cremes allein können Cellulite nicht beseitigen. Sie können das Hautbild zwar verbessern und die Haut straffer erscheinen lassen, aber sie dringen nicht tief genug ein, um die strukturellen Ursachen der Cellulite zu beeinflussen. Zusätzliche mechanische Verfahren wie Massagen oder Lymphdrainagen können die Durchblutung anregen und Wassereinlagerungen reduzieren. Diese Methoden zeigen jedoch meist nur kurzfristige Effekte.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die regelmäßige Anwendung. Selbst wenn eine Creme eine leichte Verbesserung bringen könnte, fehlt es oft am Durchhaltevermögen, sie langfristig und konsequent zu nutzen. Viele Studien zu Anti-Cellulite-Cremes basieren auf einer Anwendung über mehrere Monate, doch in der Praxis wenden die meisten Kundinnen eine Creme nicht über einen so langen Zeitraum hinweg konsequent an.
Dennoch: Eine gute Hautpflege und ausreichende Hydrierung können das Erscheinungsbild von Cellulite positiv beeinflussen. Eine gut mit Feuchtigkeit versorgte Haut wirkt praller, glatter und reflektiert das Licht besser, wodurch Dellen optisch weniger sichtbar erscheinen. Eine reichhaltige Körperpflege mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, Glycerin oder Urea kann daher eine sinnvolle Ergänzung sein, auch wenn sie die strukturellen Ursachen der Cellulite nicht verändert.