Helme retten Leben |
Trotz der wissenschaftlich erwiesenen Schutzwirkung von Fahrradhelme gibt es in Deutschland keine gesetzliche Helmpflicht für Fahrradfahrer. Unter Experten wird das kontrovers diskutiert. Eines der Hauptargumente gegen die Pflicht lautet: Der potenzielle Nutzen durch das verpflichtende Tragen eines Fahrradhelmes muss überwiegen. Der Umstand, dass ein Fahrradhelm Verletzungen zwar abmildert, aber nicht in jedem Fall vollständig verhindern kann, steht dem entgegen. In Australien konnte zudem beobachtet werden, dass nach der Einführung einer Helmpflicht die Zahl der Radfahrer deutlich zurück ging und das individuelle Unfallrisiko stieg. Ein Szenario, das von Experten mit Hinblick auf den Fitnessaspekt des Radfahrens verhindert werden soll. Experten verweisen deshalb häufig auf Länder, in denen viele Radfahrer unterwegs sind. Dazu zählen zum Beispiel die Niederlande oder Dänemark. Augenmerk wird hier nicht auf eine gesetzliche Helmpflicht, sondern auf sichere Radwege, Aufklärung und Förderung der Eigenverantwortung gelegt.
Grundsätzlich lässt sich aber beobachten, dass die Bereitschaft steigt, einen Fahrradhelm aufzusetzen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) lag die Helmtragequote im Jahr 2015 bei Erwachsenen verschiedener Altersgruppen bei maximal 20 Prozent. Die letzte Erhebung aus dem Jahr 2022 zeigt eine Steigerung auf rund 40 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Art des Fahrrads. So lag die Helmtragequote bei Pedelec-Fahrern im Jahr 2022 bei rund 60 Prozent, bei konventionellen Radfahrern hingegen bei 34 Prozent. Spitzenreiter unter den Helmträgern sind seit vielen Jahren die Kinder. Von den 6- bis 10-Jährigen trugen bereits 2015 rund 76 Prozent einen Fahrradhelm. Im Jahr 2022 waren es 81 Prozent.