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Die stille Geißel

Hepatitis von A bis E

Eine Hepatitis verläuft oft still und bereitet wenige oder nur unspezifische Beschwerden. Sie kann jedoch chronisch verlaufen. Eine Impfung schützt vor einigen Hepatitis-Viren, gute Hygiene beugt einer Ansteckung vor.
Nicole Schuster
28.07.2022  09:00 Uhr

Von C bis E

Auch das Hepatitis C-Virus (HCV) wird über kontaminiertes Blut übertragen. Ansteckungen sind häufig in der Drogenszene, bei homosexuellen Kontakten unter Männern oder wenn infizierte Nadeln beim Tätowieren oder Piercen verwendet werden. Die Hepatitis C kann in den ersten Monaten spontan ausheilen. In vielen Fällen verläuft die Erkrankung jedoch chronisch, wobei über die Jahre irreversible Leberschädigungen wie eine Leberzirrhose entstehen können. Das Risiko nicht nur für Leberzellkrebs, sondern auch für Tumoren in anderen Organen sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle steigt. Mit den modernen, oral einzunehmenden antiviralen Kombinationstherapien, den DAAs (Directly acting antiviral agents), die zwei oder drei verschiedene HCV-Enzyme inhibieren, können die Viren dauerhaft aus dem Körper eliminiert werden.

Das Hepatitis D-Virus (HDV) wird ebenfalls über Blut übertragen, kann aber nur Menschen infizieren, die bereits Hepatitis-B-Viren in sich tragen. Als unvollständiges Virus besitzt es keine eigene Hülle und benötigt das HBs-Antigen (HBsAg) zur Vermehrung. Bei einer Ko-Infektion beider Viren ist der Verlauf meist schwer und die Leber wird schneller und stärker geschädigt als bei einer reinen Hepatitis B-Infektion. Es besteht ein besonders hohes Risiko für Leberzirrhose und Leberzellkarzinome.

Das Hepatitis E-Virus (HEV) kommt in verschiedenen Formen vor, sogenannten Genotypen. In Deutschland ist vor allem Genotyp 3 verbreitet. Hauptquelle für eine Ansteckung ist nicht ausreichend gegartes Fleisch von Schweinen und Wildtieren. Patienten zeigen keine oder nur schwache Symptome und genesen in der Regel ohne Komplikationen. Ein schwerer Verlauf ist bei bereits erkrankter Leber und immungeschwächten Menschen möglich. Für Schwangere kann Genotyp 1 gefährlich werden.

Cook it, boil it, peel it or forget it

Der beste Schutz vor einer viral bedingten Hepatitis ist eine Impfung. Diese steht gegen Hepatitis A und B und zur Verfügung. Die Hepatitis B-Impfung zählt seit 1995 zu den empfohlenen Impfungen für Säuglinge und Kleinkinder. Auch Menschen mit bestimmten Erkrankungen und Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) eine Impfung. Wer gegen Hepatitis B geimpft ist, ist dadurch gleichzeitig vor Hepatitis D geschützt.

Die Impfung gegen Hepatitis A ist als Reiseimpfung unter anderem bei Aufenthalten in tropischen Ländern, der Mittelmeerregion und Osteuropa wichtig. Auch Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko wie medizinisches Personal oder Hämophilie-Patienten legt die STIKO eine Impfung nahe, ebenso sexuell aktiven Homosexuellen, Bewohnern von Senioren- und Behinderteneinrichtungen und Menschen mit beruflicher Gefährdung, wozu neben Personal im Gesundheitsdienst und in Kindertagesstätten auch Kanalisationsarbeiter zählen. Für chronisch Leberkranke ist eine Impfung ebenfalls ratsam.

Auf Auslandsreisen ist gute Hygiene essenziell. Bei Lebensmitteln gilt der Grundsatz: Cook it, boil it, peel it or forget it (Brat es, koch es, schäl es oder vergiss es). Eine häufige Ansteckungsquelle ist kontaminiertes Trinkwasser. Sicher sind abgekochtes Wasser oder Wasser aus Flaschen mit versiegeltem Originalverschluss. Auf Eiswürfel im Getränk und diverse Speisen wie Meeresfrüchte, Salate oder offen angebotenes Speiseeis verzichten Urlauber besser.

Daheim kann Fleisch ein Überträger sein. Insbesondere Wild- und Schweinefleisch sollten stets gut durchgegart werden. Wenn Familienmitglieder infiziert sind, werden Gegenstände wie Nagelscheren oder Rasierapparate besser nicht gemeinsam benutzt.

Die Ansteckungsgefahr mit Hepatitis B, C und D beim Geschlechtsverkehr lässt sich mit Kondomen senken. Drogenkonsumenten schützen sich, indem sie ihr Spritzbesteck nicht an andere verleihen. Risikogruppen lassen sich am besten regelmäßig auf eine Hepatitis untersuchen. Bei einer Infektion können sie Angehörige und Sexualpartner rechtzeitig informieren und schützen. Außerdem kann der Arzt bei einer frühen Diagnose schnell eine gezielte Behandlung einleiten. Bei Schwangeren ist ein Test auf Hepatitis B Teil der Vorsorge. Im Falle einer Infektion stehen Maßnahmen zur Verfügung, um das Neugeborene vor einer Ansteckung zu schützen.

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