Hepatitis von A bis E |
Ein zunehmendes Gesundheitsproblem ist die Fettleberhepatitis, die nicht nur durch übermäßigen Alkoholkonsum, sondern auch durch Zucker- und Fettstoffwechselstörungen verursacht werden kann. Bei der autoimmun bedingten Hepatitis erkennen Immunzellen die Leberzellen als körperfremd und greifen sie an. Unbehandelt kann die Schädigung bis zur Leberzirrhose fortschreiten. Angeborene Stoffwechselkrankheiten wie die Eisen- und Kupferspeicherkrankheiten können ebenfalls zu einer Entzündung der Leber führen. Leberschädigende Medikamente wie Allopurinol, Amiodaron, Amoxicillin-Clavulansäure, Diclofenac, Methyldopa, Paracetamol, Propylthiouracil, Statine, Sulfonamide, Terbinafin und Valproat und einige pflanzliche Giftstoffe können eine toxische Hepatitis hervorrufen. Bei Menschen mit bereits geschädigter Leber ist besondere Vorsicht geboten bei Arzneimitteln, die über das Organ abgebaut werden. Bei verordneten Medikamenten kann der Arzt oft eine leberfreundlichere Alternative verschreiben.
»Ein generelles Mittel zum Schutz der Leber gibt es nicht«, sagt Kaiser. Eine gesunde Lebensweise, eine ausgewogene, fettarme Ernährung und ausreichend Bewegung sind empfehlenswert. »Alles, was dem Organ schadet, ist hingegen zu meiden«, rät der Oberarzt aus Münster. »Dazu gehört Alkohol, aber auch ein Übermaß an Fruchtzucker.
Seit Anfang April 2022 erkranken vor allem im angloamerikanischen Raum ungewöhnlich viele Kinder an einer schweren Hepatitis unbekannter Ätiologie (non A bis E). Die Krankheit verläuft in einigen Fällen so schwer, dass eine Lebertransplantation notwendig wird. Eine Untervariante des Adenovirus könnte der Erreger sein. Möglicherweise führt das Adenovirus zusammen mit Cofaktoren zu den schweren Hepatitiden. Als Cofaktor wird laut RKI unter anderem diskutiert, dass das Immunsystem der betroffenen Kinder infolge der Abstands- und Hygieneregeln der letzten zwei Jahre untrainiert ist. Weitere mögliche Cofaktoren sind unter anderem eine frühere Infektion mit SARS-CoV-2 oder eine Coinfektion mit SARS-CoV-2. In Deutschland verzeichnet das RKI bislang keinen Anstieg akuter Hepatitiden unbekannter Ätiologie bei Kindern. Eltern brauchen sich laut Kaiser keine übermäßigen Sorgen zu machen: »Wir kennen das Adenovirus als Erreger schon lange und beobachten häufig Infektionsausbrüche, nur eben kaum Hepatitis-Fälle in diesem Rahmen.« Bemerken Eltern Anzeichen wie eine Gelbfärbung der Augen, ist es wichtig, dass der Kinderarzt das weiter abklärt. Bei einer ernsten Hepatitis können in Deutschland spezialisierte Zentren weiterhelfen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.