Hepatitis von A bis E |
Isabel Weinert |
10.06.2025 16:00 Uhr |
Um eine Ansteckung mit Hepatitis A, der »Reise-Hepatitis« möglichst zu verhindern, gilt es, in Risikoländern keine rohen und nicht ganz durchgegarten Nahrungsmittel zu essen. Dazu gehören auch Früchte und Gemüse, die man nicht schälen kann. Außerdem meiden sollte man Trinkwasser aus der Leitung (und wenn, dann immer vorher abkochen), Eiswürfel und Eis. Getränke, die aus abgekochtem Wasser zubereitet werden, wie Kaffee oder Tee dürfen ebenso getrunken werden wie solche aus fest verschlossenen beziehungsweise verkapselten Flaschen. Das gilt auch zum Schutz vor Hepatitis E, gegen die es auch bisher noch keinen Impfstoff gibt.
Hepatitis B, C und D gelangen über Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch, also durch Geschlechtsverkehr oder verunreinigte Spritzen oder aber auch über Blutkonserven. Blutspenden werden zwar unter anderem auf Hepatitis A, B, C und E untersucht, das Risiko liegt damit nahe null. Ganz ausschließen lässt sich die Gefahr jedoch nicht, weil sich nach einer Ansteckung kurz ein Zeitfenster öffnet, indem der Mensch infiziert, die Infektion jedoch noch nicht nachweisbar ist. Wer Blut spendet, muss deshalb absolut wahrheitsgemäß Fragebogen vor der Blutspende beantworten, um das Risiko für die Übertragung einer Hepatitis weiter zu minimieren.
Beim Geschlechtsverkehr helfen Kondome und Lecktücher, das Infektionsrisiko zu verringern. Mediziner und medizinisches Personal können die Gefahr nie zu 100 Prozent eindämmen, sich womöglich mit einem infizierten Spritzmaterial zu verletzen und zu infizieren.
Impfungen existieren gegen Hepatitis A und B. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt in bezug auf Kinder: »Obwohl das Erkrankungsrisiko für Säuglinge ohne familiäre Risiken relativ niedrig ist, empfiehlt die STIKO seit 1995 die Hepatitis-B-Impfung allen Säuglingen und Kleinkindern. Dies ist u. a. darin begründet, dass sich für die selten auftretenden Krankheitsfälle bei Säuglingen und Kleinkindern ein besonders hohes Risiko für eine chronische Verlaufsform ergibt. Während es bei 10 Prozent der erkrankten Erwachsenen zu einem chronischen Krankheitsverlauf kommt, liegt der Anteil bei einer Erkrankung im Säuglings- und Kindesalter bei bis zu 90 Prozent. Nicht immunisierte Kinder sollten die Impfung, die sehr sicher und effektiv ist, jederzeit nachholen.« Zur Verfügung stehen sowohl monovalente als auch Kombinationsimpfstoffe.
Die Impfung gegen Hepatitis B ist Standard bei Säuglingen. Eine Kombinationsimpfung gegen A und B erhalten Kinder unter 16 Jahren in zwei Dosen, im Abstand von sechs Monaten, nach dem 16. Lebensjahr bedarf es dreier Impfungen.
Eine Impfung gegen Hepatitis A ist noch kurz vor Antritt einer Reise möglich. In den allermeisten Fällen bildet der Körper nach der ersten Impfung binnen zwei Wochen Antikörper. Die zweite Impfung findet dann nach sechs bis zwölf Monaten statt.
Eine erfolgte Hepatitis-A-Impfung entbindet jedoch nicht davon, die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen. Es kommt zum einen immer wieder vor, dass die Impfung doch nicht anschlägt und Ansteckung stattfindet, zum anderen schützen die allgemeinen Maßnahmen auch vor anderen Krankheitserregern.