Herpes simplex als Risiko für Babys |
Die Herpes-Bläschen an der Lippe lassen sich am besten im frühen Stadium behandeln. Dann verhindern virenhemmende Cremes mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir, gegebenenfalls in Kombination mit Hydrocortison, dass sich der Infekt ausbreitet und verkürzen die Symptomdauer. Auch topische Zubereitungen mit Melissenblätter-Extrakt, Docosanol oder Spirulina-Mikroalgen-Extrakt können eingesetzt werden. Die Cremes werden hygienisch am besten jeweils mit einem frischen Wattestäbchen entnommen und aufgetragen. Spezielle Herpespflaster decken das Bläschen komplett ab und verhindern so, dass sich die Viren verteilen. Wundheilungsfördernde, topische Produkte enthalten beispielsweise Zinksulfat oder Heparin. Die Anwendung von Antiseptika kann eine bakterielle Superinfektion verhindern.
Die zwei Haupttypen sind Herpes-simplex-Virus-1 (HSV-1) und Herpes-simplex-Virus-2 (HSV-2). Beide können prinzipiell sowohl Lippen- als auch Genitalherpes hervorrufen. HSV-1 löst aber hauptsächlich Lippenherpes aus, HSV-2 überwiegend Genitalherpes. Nach der ersten Infektion verbleiben die Viren lebenslang in Nervenknoten (Ganglienzellen des Trigeminusnervs beziehungsweise Ganglien am unteren Ende der Wirbelsäule) und können reaktiviert werden (rezidivierende Sekundärinfektionen). Dann wandern sie entlang der Nervenstränge zur Haut. Auslösende Faktoren können intensives Sonnenlicht, hormonelle Schwankungen, Infekte, Ekel oder Stress sein.