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Erste Hilfe bei Herzstillstand

Herzdruckmassage richtig durchführen

Eine Herzdruckmassage kann Leben retten. Wie sie genau geht – und warum es nicht so schlimm ist, wenn dabei Rippen brechen.
dpa
15.09.2025  16:00 Uhr

Wüssten Sie, was genau zu tun ist, wenn auf einmal eine Person bewusstlos vor Ihnen zusammensackt, nicht mehr ansprechbar ist und nicht mehr atmet? Klar, dann sollte man über den Notruf 112 Hilfe anfordern. Doch das ist längst nicht alles. Professor Bernd Böttiger, Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), erklärt im Interview, wie eine Herzdruckmassage funktioniert und welche drei Fehler man in Notfällen vermeiden sollte.

Wie wichtig sind Ersthelfende beziehungsweise Laien, wenn es zu einem Kreislaufstillstand kommt?

Bernd Böttiger: Ihr schneller Einsatz ist im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend. Viele Menschen wissen nicht, dass man beim Kreislaufstillstand nicht abwarten darf, bis der Rettungsdienst eintrifft. Das wäre das Todesurteil für die betroffene Person.

Wenn das Herz nicht mehr schlägt, gelangt nämlich kein Blut und damit kein Sauerstoff mehr ins Gehirn. Dabei verbraucht das Gehirn mit seinen hoch entwickelten Nervenzellen rund 20 Prozent des Sauerstoffs, obwohl es nur ein bis zwei Prozent des Körpergewichts ausmacht. Schlägt das Herz nicht mehr, stirbt das Gehirn nach drei bis fünf Minuten. Der Rettungsdienst ist hierzulande im Median nach neun Minuten vor Ort.

Hier kommen Ersthelferinnen und Ersthelfer ins Spiel: Ihre Aufgabe ist, die Zeit zu überbrücken. Und zwar, indem sie die Pumpfunktion des Herzens von außen übernehmen – mit einer Herzdruckmassage.

Wie erkenne ich einen Herzstillstand – und wie gehe ich vor?

Böttiger: Viele haben noch das Bild des dänischen Fußballspielers Christian Eriksen im Kopf, der 2021 während eines EM-Spiels kollabiert ist. Er hatte Glück, dass das in einem Umfeld passiert ist, in dem viele wussten, wie die Herzdruckmassage geht. Und deshalb ist er auch heute noch Profifußballer.

Die meisten solcher Notfälle – schätzungsweise 70 Prozent – passieren zu Hause. Jemand kippt um oder fällt einfach vom Stuhl. Das Vorgehen ist immer gleich: Prüfen, Rufen, Drücken.

  1. Prüfen – das sollte nicht länger als zehn Sekunden dauern. Reagiert die Person, wenn ich sie laut anspreche oder vorsichtig an den Schultern rüttle? Atmet er oder sie noch normal? Wichtig zu wissen: Wenn ein Gehirn stirbt, atmen Menschen manchmal noch. Das ist aber eher eine Schnappatmung, also definitiv keine normale Atmung. Wer sich unsicher ist, sollte jetzt schon den Notruf 112 wählen. Die Leitstelle hilft einem dann bei dem Check.
  2. Rufen. Wenn die Person nicht ansprechbar ist und keine normale Atmung zeigt, soll man den Notruf wählen. Die Leitstelle hilft Ihnen dann gegebenenfalls bei der Herzdruckmassage, Sie stellen das Telefonat einfach auf laut.
  3. Drücken, also die Herzdruckmassage. Eine Hand kommt dafür auf die Mitte des Brustkorbs, die Zweite obendrauf. Dann drücken sie mit ausgestreckten Armen, die Schultern direkt über dem Druckpunkt, etwa fünf bis sechs Zentimeter tief.

Nun heißt es: drücken, entlasten, drücken, entlasten – ohne Unterbrechung, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wenn man nicht alleine ist, wechselt man sich spätestens nach rund zwei Minuten ab. Die Frequenz beim Drücken ist übrigens etwa zweimal pro Sekunde. Ich empfehle jeder und jedem, sich ein Lied zu merken, das man sich im Notfall vor Augen führen kann. Der Klassiker ist »Stayin' Alive« von den Bee Gees – aber der Radetzky-Marsch von Strauss oder »Atemlos« von Helene Fischer gehen auch.

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