Böttiger: Man kann drei Dinge falsch machen. Erstens: Gar nichts tun – das ist das Allerschlimmste. Der zweite Fehler ist, einen Herzkreislaufstillstand nicht zu erkennen und die Person erst einmal in die stabile Seitenlage zu legen. Das ist ungefähr so effektiv wie gar nichts zu tun. Leider ist die stabile Seitenlage in vielen Köpfen fest verankert, sodass sie häufig fälschlicherweise auch bei einem Herzstillstand zum Einsatz kommt.
Der dritte Fehler ist, bei der Herzdruckmassage nicht fest genug zu drücken oder im Anschluss nicht genug zu entlasten. Viele Leute haben Sorge, dass sie der Person die Rippen brechen und sind zu zurückhaltend. Selbst in Lehrfilmen sehe ich immer wieder, dass nicht fest genug gedrückt wird.
Fünf bis sechs Zentimeter tief drücken, das ist schon sehr viel. Da brechen oft auch Rippen. Doch diese Brüche heilen wieder – es geht erst einmal darum, dass die Person überlebt. Wenn es Rippenbrüche gibt, weiß ich als Notfallmediziner in der Regel: Da ist jemand gut reanimiert worden.