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Hilfe bei Urinverlust

Harninkontinenz trifft Menschen quer durch alle Gruppen: Junge und Alte, Männer wie Frauen, Sportler sowie Schwangere. Viele beeinflusst es in ihrem sozialen Leben. Doch aus Scham schweigen Betroffene.
Anna Carolin Antropov
31.05.2021  08:30 Uhr

Therapie vielseitig

Pharmakologisch kommen grundsätzlich verschiedene Wirkprinzipien infrage: Neben Anticholinergika, Alpha-1-Blockern oder Estrogen haben auch Antidepressiva wie Trizyklika oder Duloxetin bis hin zu Botulinumtoxin ihre Einsatzgebiete. Zur Belastungsinkontinenz ist der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin (Yentreve®) zugelassen. Er verstärkt den noradrenergen Tonus am Sphinkter. Als Nebenwirkungen klagen Patienten über Übelkeit, Mundtrockenheit, Obstipation und Müdigkeit.

Verspüren Betroffene hingegen urplötzlich starken Harndrang, könnte dahinter eine Reizblase, auch überaktive Blase genannt, stecken. Sie gehört zu den Blasenspeicherstörungen. Wird der Druck dabei so stark, dass sie den Urin kaum halten können, sprechen Ärzte von Dranginkontinenz. Typischerweise gehen Patienten tags wie nachts sehr oft auf die Toilette und scheiden jeweils nur geringe Mengen Urin aus. Sie tritt auch bei neurologischen Erkrankungen etwa nach einem Schlaganfall, Multipler Sklerose oder Querschnittslähmung auf. Bei einer sogenannten »Mischinkontinenz« gesellt sich zur Drang- noch eine Belastungsinkontinenz dazu.

Bei der Dranginkontinenz dominieren unwillkürliche Kontraktionen des Detrusors. Daher sind Anticholinergika Mittel erster Wahl. Die Arzneistoffe Oxybutynin (Dridase®), Trospiumchlorid (Spasmex®) oder Solifenacin (Vesikur®) schwächen nämlich nicht nur die Detrusoraktivität, sondern steigern zugleich das Füllungsvolumen. Sie sind zur symptomatischen Therapie bei Beschwerden wie häufigem, schwer beherrschbarem Harndrang zugelassen. Klassische Nebenwirkungen sind Mund- oder Augentrockenheit, Bauchschmerzen, Obstipation oder sogar ein Harnverhalt. Bei diesem urologischen Notfall können Patienten die randvolle Blase nicht entleeren, sodass sofort ärztliche Hilfe nötig wird. Als weitere Option bei Reizblase ist Botulismustoxin A zugelassen. Es wird direkt in die Blase injiziert und lindert für sechs bis neun Monate Symptome wie häufigen Harndrang und Inkontinenz.

Bei einer »Überlaufblase« ist hingegen eine Abflussbehinderung das Problem. Sie kann zum Beispiel durch eine vergrößerte Prostata, aber auch neurologische Störungen wie Polyneuropathie durch Diabetes auftreten, bei denen der Detrusor erschlafft. Der Urin entleert sich dabei nur noch mit schwachem Strahl. Hier helfen Alpha-1-Rezeptor-Antagonisten wie Tamsulosin und Alfuzosin. Sie reduzieren den Sphinktertonus, und der Urin fließt leichter ab. Vor allem zu Behandlungsbeginn können sie jedoch den Blutdruck senken und Schwindel oder Benommenheit auslösen.

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