Hilfe für Vielsprecher |
Lutschtabletten mit Dexpanthenol (wie in Panthenol®-Tabletten, Anginosan® Hals & Hustenreiz Lutschtabletten) reduzieren Entzündungen im Mund- und Rachenbereich. Die Substanz wirkt auch befeuchtend und wundheilungsfördernd und hilft so, geschädigte Schleimhäute zu regenerieren.
Ein guter Tipp für Menschen mit hoher Sprechbelastung sind auch Salzlösungen. Sie befeuchten und reinigen die Schleimhaut von Hals und Rachen. Es gibt salzhaltige Präparate zum Lutschen (wie in Emser® Pastillen), Gurgeln (wie in Emser® Salz) oder zum Sprühen in den Mund (wie in Emser® Hals- und Rachenspray). Zubereitungen zum Inhalieren können auch mit ätherischen Ölen angereichert sein (wie in Salviathymol®, Eucabal® Inhalat). Auch ein Dampfbad mit leicht desinfizierend und entzündungshemmend wirkenden Heilkräutern wie Salbei oder Thymian befeuchtet die Atemwege, fördert den Abtransport des Schleims und lindert so die Beschwerden.
Um sich trotz angegriffener Stimme Gehör zu verschaffen, ist es ratsam, nicht lauter zu sprechen, sondern stattdessen die Worte besonders deutlich auszusprechen. Auch die richtige Atmung und Körperhaltung helfen, die Stimme möglichst schonend einzusetzen. Bei angegriffener Stimme ist es besser, leise zu sprechen statt zu flüstern. Zwar werden beim Flüstern keine Töne erzeugt, die Stimmlippen sind jedoch stark angespannt und werden entsprechend strapaziert. Auch Räuspern ist keine gute Idee. Der Räusper-Reflex dient dazu, Fremdkörper oder Schleim loszuwerden, stellt aber ebenfalls eine hohe mechanische Belastung für den Stimmapparat dar.
Menschen, die beruflich auf ihre Stimme angewiesen sind, kann ein regelmäßiges Stimmtraining helfen, stets ausdrucksstark sprechen zu können. Einfache Übungen stellen zum Beispiel die Firmen G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG und Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH im Internet zur Verfügung. Am besten nehmen sich Vielsprecher dafür täglich ein paar Minuten Zeit. Sinnvoll ist es, den Tag bereits mit Aufwärmübungen für die Stimme zu beginnen und das Training mit anderen morgendlichen Routinen wie dem Kaffeekochen zu verbinden. Abends nach der Sprechbelastung sind Stimmübungen weniger sinnvoll.
Physiotherapeutische und logopädische Behandlungen können helfen, einen vermehrten Hustenreiz zu reduzieren, der Vielsprechern bei Erkältungen das Leben schwer macht. Ärzte können Maßnahmen wie ein Stimmtraining gemäß dem Heilmittelkatalog für Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie verordnen, die dann am besten ein Logopäde durchführt, der sich auf Stimmtherapie spezialisiert hat. Bei Räuspern und Husten(-reiz) im Rahmen von Lungenkrankheiten wie Asthma und COPD kann der Arzt eine Atemtherapie verschreiben. Verschreibungsfähig sind unter bestimmten Voraussetzungen auch Atemtherapiegeräte, die Patienten selbstständig zu Hause anwenden können (wie GeloMuc®, Covidien VRP1 Flutter™ Atemtherapiegerät). Die Geräte unterstützen das Lösen des Schleims in den Atemwegen bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen.