Hochansteckende Blasen und Krusten |
Meist ist das Gesicht von der Borkenflechte betroffen. Die juckende Hauterkrankung kann aber durch Kratzen auf weitere Körperbereiche wie Arme und Beine übertragen werden. / Foto: Adobe Stock/JuanCi Studio
Eltern und Ärzte erkennen die Infektion relativ leicht an den typischen Symptomen, die zwei bis zehn Tage nach einer Ansteckung sichtbar werden: wasser- oder eitergefüllte Bläschen um Mund und Nase, die aufplatzen und dann gelbliche Krusten auf der Haut bilden. Manchmal sind auch Arme oder Beine betroffen. Die umliegende Haut ist meist gerötet und spannt. Die oberflächliche Hautinfektion tritt als klein- oder als großblasige Variante in Erscheinung. Letztere wird meist durch Staphylococcus aureus verursacht, während Streptokokken der Gruppe A öfter aus kleinen Blasen isoliert werden können.
Der medizinische Fachausdruck weist auf die leichte Übertragbarkeit der Infektion hin: Impetigo contagiosa (lat. impetere = angreifen, contagiosus = ansteckend). Schnell erkranken auch weitere Familienmitglieder, denn sie verbreitet sich über Schmierinfektionen. Die Erreger dringen über kleine Verletzungen wie Kratzer oder Mückenstiche in die Haut ein. Allerdings infizieren sich Personen mit intakter Haut und intaktem Immunsystem nicht automatisch nach Kontakt mit Erkrankten.
Ungefähr zwei von hundert Kindern sind pro Jahr betroffen. Kinder mit Neurodermitis haben ein größeres Erkrankungsrisiko, da die Barrierefunktion ihrer Haut gestört ist. Die Infektion kann sich zudem auf weitere Körperbereiche ausdehnen, wenn das Kind die juckenden Stellen aufkratzt. Warmes Klima kann die Ausbreitung beschleunigen. Nachdem die Krusten abgefallen sind, heilt die Infektion ab, ohne Narben auf der Haut zu hinterlassen. Ohne Behandlung dauert der Genesungsprozess circa drei Wochen. Die Ansteckungsgefahr ist so lange hoch, bis alle Hauterscheinungen vollständig abgeheilt sind. Menschen können nach einer durchgemachten Infektion immer wieder an einer Borkenflechte, auch Grindflechte oder Eiterflechte genannt, erkranken.
Komplikationen gibt es selten, gefährlich kann es aber werden, wenn durch das Kratzen die Keime in die Blutbahn gelangen und eine systemische Infektion verursachen. Das Risiko dafür lässt sich verringern, wenn der Erkrankte sich, oder ein Elternteil dem Kind, die Fingernägel kurz schneidet.
Im Allgemeinen verordnen Ärzte bei einer lokal begrenzten Infektion ohne Einschränkung des Allgemeinbefindens antibiotische Salben mit Fusidinsäure oder Mupirocin. Hier können PTA den Tipp geben, zum Auftragen der Salbe einen Spatel zu benutzen oder Handschuhe zu tragen. Hat sich die Impetigo flächig ausgebreitet oder bestehen Juckreiz oder Fieber, ist eine orale Antibiotikagabe mit Cefaclor oder Cefalexin indiziert. Bei einer Penicillinallergie ist Clindamycin eine mögliche Alternative.