PTA-Forum online
Vier Merkmale

Hochsensibilität verstehen

Helles Licht, laute Musik, viele Menschen: Für Hochsensible ist das eine echte Herausforderung. Denn sie sind empfindsamer für Reize. Was ist Hochsensibilität genau und wie kann man damit umgehen?
dpa
24.07.2024  16:00 Uhr

Begriff Hochsensibilität steht in der Kritik

Der Begriff der Hochsensibilität ist allerdings umstritten. Kritiker meinen, damit würden Menschen, die nicht hochsensibel sind, als unsensibel abgestempelt. Andere halten Hochsensible einfach für neurotisch, also für emotional labil. Und wieder andere bemängeln, dass die Feststellung von Hochsensibilität ausschließlich auf der Selbsteinschätzung der Betroffenen beruht.

Marcus Bürger hat jedoch keinen Zweifel daran, dass es Hochsensibilität gibt. Er ist Mitarbeiter an der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität und forscht zum Thema. Aber er findet den deutschen Begriff nicht ganz passend. Jemand, der sensibel sei, werde oft als »Sensibelchen« abgestempelt.

Er nutzt lieber die englischen Bezeichnungen »Sensory Processing Sensitivity« (SPS) und »Highly Sensitive Person« (HSP). »›Sensitive‹ bedeutet so viel wie empfindsam, das wird im deutschen Sprachgebrauch als weniger wertend verstanden«, sagt er. Also sensorische Verarbeitungssensitivität statt Hochsensibilität und hoch empfindsame statt hochsensible Person, so könnte man die englischen Begriffe übersetzen.

Viele unterschiedliche Typen

Laut Elaine Aron kommen bei Hochsensiblen alle vier genannten Merkmale zusammen. Andere Forschende nehmen an, dass es unter Betroffenen durchaus sehr unterschiedliche Persönlichkeitsprofile gibt. Zu ihnen gehört Marcus Bürger. »Die Übererregbarkeit muss nicht bei allen eine dominierende Rolle spielen«, gibt er ein Beispiel.

Es wird angenommen, dass Hochsensibilität genetisch bedingt ist. Laut Bürger können aber auch traumatische Erlebnisse eine Hochsensibilität begünstigen. Wie Betroffene mit ihrer Empfindsamkeit zurechtkommen, hängt unter anderem vom Verhalten ihrer Eltern ab. Gab es in der frühen Kindheit Verständnis und Unterstützung? Das stärkt Hochsensible – sie werden ihre Besonderheit eher als Gabe wahrnehmen.

Hochsensibilität als Stressfaktor

»Ein Mangel an Zuwendung und Sicherheit in frühen Entwicklungsphasen führt hingegen zu einer höheren Vulnerabilität«, sagt Marcus Bürger. Diejenigen werden eher dazu neigen, sich durch ihre Hochsensibilität überfordert und erschöpft zu fühlen.

Für viele Betroffene, die sich an Anna Schmidt wenden, bedeutet ihre Hochsensibilität Stress. Ihnen kommt das Leben oft anstrengend und schwer vor. »Viele Betroffene haben einen Hang zum Grübeln, zweifeln an sich selbst und ihre starken Gefühle machen es ihnen oft schwer, sich abzugrenzen«, sagt die Psychologin. »Sie sind oft so sehr auf das Wohl anderer bedacht, dass sie den Draht zu sich selbst verlieren.«

Kein Wunder, dass Hochsensibilität und psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen zusammenzuhängen scheinen. Damit es so weit nicht kommt, ist es wichtig, dass Betroffene ihre Bedürfnisse kennen und berücksichtigen. Laut Anna Schmidt ist zunächst wichtig, sich zu informieren. »Für viele ist es schon sehr hilfreich, einordnen zu können, warum sie so sind, wie sie sind.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa