Hodenkrebs aufspüren durch Anschauen und Abtasten |
Wer regelmäßig den eigenen Körper auf Veränderungen hin checkt, kann Krebs früher auf die Spur kommen. / © Getty Images/Toru Kimura
Hodenkrebs ist eher selten, im Jahr 2022 bekamen nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten rund 4.300 Männer diese Diagnose. Ein Risikofaktor ist das Alter: So sind vor allem Männer zwischen 20 und 40 Jahren betroffen. Haben Vater oder Bruder bereits eine Hodenkrebs-Diagnose bekommen, ist das Risiko ebenfalls erhöht.
»Außerdem haben Männer mit einem oder beiden Hoden im Bauchraum ein höheres Risiko, selbst nach operativer Behandlung«, so Axel Merseburger, Direktor der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH). Die gute Nachricht: Ist der Krebs einmal entdeckt, lässt er sich in den meisten Fällen heilen, so Merseburger.
Ein erhöhtes Risiko tragen Männer,
Der Lebensstil hat keinen Einfluss auf die Entstehung von Hodenkrebs. Wird Hodenkrebs frühzeitig entdeckt und behandelt, verbessern sich die Heilungschancen. Ab dem Alter von 45 Jahren gehört die Tastuntersuchung der äußeren Geschlechtsorgane, also auch der Hoden, zur kostenlosen Untersuchung im Rahmen der Prostatakrebsfrüherkennung.
Die Selbstuntersuchung führen Männer idealerweise einmal im Monat durch, »vorzugsweise nach einer warmen Dusche oder einem Bad, da die Haut des Hodensacks dann entspannt ist«, rät Axel Merseburger. Am besten stellt man sich dafür vor einen Spiegel und prüft zunächst, ob Schwellungen oder Hautveränderungen zu sehen sind.
Dann beginnt das Abtasten. »Nimm einen Hoden nach dem anderen zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände. Rolle den Hoden sanft, aber gründlich, um seine Oberfläche zu prüfen«, erklärt Merseburger. Ist er glatt und sind keine Verhärtungen zu spüren, ist das ein gutes Zeichen.
Zur Selbstuntersuchung gehört auch, den Nebenhoden zu prüfen. »Er ist weich und geschwungen und liegt oben und hinten am Hoden«, beschreibt Merseburger, der auch Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ist.