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Eine Frage der Darreichung

Hyaluronsäure für Haut und Gelenke

Hyaluronsäure als Supplement soll sowohl die Haut von innen heraus strahlen lassen als auch die Gelenkgesundheit unterstützen. Die Wirkungen sind jedoch für die innere Anwendung nicht belegt.
Nicole Schuster
14.08.2024  08:00 Uhr

Hyaluronsäure – wissenschaftlich korrekt als Hyaluronan bezeichnet, weil es sich gar nicht um eine Säure handelt – ist ein natürlich vorkommendes Polysaccharid, das der Körper selbst herstellt. Sie kommt in hohen Konzentrationen in der Haut, der Synovialflüssigkeit, im Bindegewebe und im Glaskörper der Augen vor. Der körpereigene Stoff trägt zur Feuchtigkeit und Elastizität der Haut bei, schmiert Gelenke und erhöht die Viskosität der Gelenkflüssigkeit. Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion jedoch ab. Das kann zu trockenerer Haut und Gelenkproblemen führen.

Hyaluronsäure ist ein gängiger Inhaltsstoff in Feuchtigkeitscremes und wird in der ästhetischen Medizin injiziert, um Falten zu glätten und Volumen wiederherzustellen. Bei Osteoarthritis werden Hyaluronsäure-Injektionen zur Schmerzlinderung eingesetzt. Zudem gibt es auch Hyaluronsäure-Zubereitungen zum Einnehmen.

Die Bioverfügbarkeit von oral aufgenommener Hyaluronsäure ist jedoch derzeit nicht vollständig geklärt. Das große Molekül wird im Magen-Darm-Trakt teilweise abgebaut, sodass vermutlich nur kleinere Fragmente absorbiert werden. Oral aufgenommenes Hyaluronan konnte allerdings in verschiedenen Geweben, einschließlich der Haut und Gelenke, nachgewiesen werden und soll dort unter anderem entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Die auf dem Markt verfügbaren Präparate variieren bezüglich der Konzentration und molekularen Größe der enthaltenen Hyaluronsäure. Es ist allerdings unklar, welche Einnahmemenge optimal ist und welches Molekulargewicht zu bevorzugen ist.

Beauty-Supplement

Nahrungsergänzungsmittel mit Hyaluronsäure sollen das Hautbild verbessern können, so heißt es in der Werbung. Zu bedenken ist allerdings: Diese Aussagen auf den Präparaten beziehen sich meist auf andere Inhaltsstoffe. So darf für Vitamin A, Niacin, Biotin und Zink offiziell damit geworben werden, zur Erhaltung normaler Haut beitragen zu können. Bei Vitamin C wiederum dürfen Hersteller deklarieren, dass es zu einer normalen Kollagenbildung für die normale Hautfunktion beiträgt.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat indes die Wirksamkeit von oral eingenommener Hyaluronsäure für die Hautfeuchtigkeit als nicht nachgewiesen beurteilt. Einige klinische Studien, vor allem aus Japan, deuten zwar darauf hin, dass die Substanz die Durchfeuchtung der Haut erhöhen und die Faltentiefe verringern kann. Diese Studien wurden jedoch nicht mit gewöhnlichen Nahrungsergänzungsmitteln durchgeführt, sondern mit speziellen Zubereitungen, die in etwa vergleichbar sind mit hiesigen Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke.

Eine andere beworbene Wirkung von Hyaluronan-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln ist die Gelenkschmierung. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil der Synovialflüssigkeit, die die Gelenke umgibt und schützt. Mit in den USA zugelassenen Hyaluronsäure-Arzneimitteln wurde in Studien gezeigt, dass sie unter bestimmten Bedingungen Knieschmerzen reduzieren können. Diese Ergebnisse sind jedoch nicht ohne Weiteres auf Nahrungsergänzungsmittel übertragbar, die in Deutschland im Handel sind.

Die EFSA betrachtet jedenfalls die wissenschaftlichen Belege für die Behauptung, dass oral aufgenommene Hyaluronsäure bei Osteoarthritis hilft, als nicht ausreichend. Anmerkung: Rein regulatorisch sind Supplemente allein dazu bestimmt, fehlende Nährstoffe in der Ernährung zu ergänzen. Sie haben nicht den Zweck, Krankheiten zu heilen oder zu lindern, da es sich sonst um Arzneimittel handeln würde.

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