Hyaluronsäure-Seren im Test |
Juliane Brüggen |
25.10.2024 08:30 Uhr |
Insgesamt schnitten vier Produkte mit der Note »sehr gut« ab, darunter das preisgünstige Drogerie-Produkt »Isana Hyaluron Serum Hydro Booster«. Das Serum »Eucerin Hyaluron-Filler + 3x Effect Serum-Konzentrat« erlangte ein »befriedigend«. Die Tester kritisierten unter anderem, dass die ausgelobten Anti-Aging-Versprechen nicht mit produktbezogenen Studien belegt werden konnten. Die gleiche Note erhielt das »Cerave Feuchtigkeitsspendendes Hyaluronsäure Serum«, unter anderem, weil Silikone und synthetische Polymere enthalten waren (Dimethicone, Carbomer, Polyacrylate-Crosspolymer-6).
Drei Produkte schnitten mit »mangelhaft« ab, zwei fielen mit der Note »ungenügend« durch, darunter das »L’Oréal Revitalift Filler 1,5 % Hyaluronsäure-Serum«. Hier waren neben anderen Kritikpunkten das Konservierungsmittel Chlorphenesin und PEG/PEG-Derivate enthalten. Im anderen ungenügenden Produkt stellten die Tester Formaldehyd fest.
Je nach Molekülmasse kann Hyaluronsäure unterschiedlich tief in die Hautschichten eindringen. Von Vorteil scheint eine Mischung aus hochmolekularer (ab 1500 Kilodalton) und niedermolekularer (circa 50 Kilodalton) Hyaluronsäure zu sein. Relativ neu ist die Erkenntnis, dass sogenannte Oligohyaluronsäure (circa drei Kilodalton oder weniger) noch tiefer in die Hautschichten vordringen kann. Die INCI-Liste gibt jedoch keinen Aufschluss darüber, welche Hyaluronsäuren im Detail enthalten sind. Sind keine weiteren Angaben dazu zu finden, hilft die Nachfrage beim Hersteller.
Ökotest weist darauf hin, dass die in Produkten enthaltene Hyaluronsäure auch heute noch aus Schlachtabfällen stammen kann. Sie kommt beispielsweise in Hahnenkämmen sowie Augen und Gelenkflüssigkeit von Rindern vor. Dabei muss die Hyaluronsäure aufwendig gereinigt werden. Dennoch besteht laut Ökotest das Risiko, dass allergieauslösende Proteine und Krankheitserreger verbleiben.
Eine Alternative ist die biotechnologische Gewinnung mithilfe bakterieller Fermentation, die laut Verbraucherzentrale vorwiegend zum Einsatz kommt. Möchten Verbraucher sicher gehen, dass keine tierischen Bestandteile enthalten sind, sollten sie auf die Kennzeichnung »vegan« oder entsprechende Angaben des Herstellers achten.