PTA-Forum online
Insektengiftallergie

Immuntherapie zu selten angeboten

Über 90 Prozent der durch Insektengift verursachten Anaphylaxien ließen sich nach Einschätzung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) durch eine Immuntherapie verhindern. Doch viele erhalten sie nicht.
Juliane Brüggen
24.04.2024  14:00 Uhr

Die Limo kurz nicht im Blick, schon sticht es beim nächsten Schluck an der Lippe. Was für die meisten nur ärgerlich und schmerzhaft ist, kann bei Insektengiftallergikern tödlich enden. »Wenn Atemnot, Schwindelgefühl, Übelkeit, Herzrasen oder Bewusstlosigkeit auftreten, muss sofort der Notruf gewählt werden«, sagt Professor Dr. Thilo Jakob, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Gießen.

Danach gilt es herauszufinden, welches Insekt für die Reaktion verantwortlich war. »Nicht immer können die Betroffenen das genau beantworten. Mit einem oder mehreren Hauttests und mit einem Bluttest können wir die Allergie aufspüren und mehr über den Auslöser erfahren«, erläutert Jakob, der auch Vorsitzender der Arbeitsgruppe Insektengiftallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinischer Immunologie ist.

Eine echte Bienen- oder Wespengiftallergie ist laut Jakob selten, bis zu 3,5 Prozent der Bevölkerung seien betroffen. Nicht zu verwechseln ist die systemische Reaktion mit einer übersteigerten Lokalreaktion. Jakob: »Wenn es nach dem Stich zu einer Hautschwellung mit deutlich mehr als 10 cm Durchmesser kommt, die länger als 24 Stunden anhält, nennt man das eine gesteigerte Lokalreaktion. Das ist dann immer noch keine systemische Allergie.«

Auf den Notfall vorbereitet sein

Ist eine Insektengiftallergie mit hohem Anaphylaxie-Risiko festgestellt worden, sollten Betroffene immer ein Notfallset bei sich tragen. Dieses kann im Fall der Fälle das Leben retten.

Das Set enthält in der Regel

  • einen Adrenalin-Autoinjektor,
  • ein Antihistaminikum,
  • ein Glucocorticoid,
  • bei bekanntem Asthma ein Beta-2-Sympathomimetikum und/oder Adrenalin zur Inhalation,
  • einen Anaphylaxie-Pass mit Behandlungsanweisungen des behandelnden Arztes,
  • und einen Anaphylaxie-Notfallplan mit Passbild und Personalien sowie charakteristischen Symptomen und zu treffenden Hilfsmaßnahmen für Laien.

Betroffene sollten das Antihistaminikum und das Cortison-Präparat laut DDG bei den ersten Anzeichen einer allergischen Reaktion einnehmen – zum Beispiel Hautrötung, Kratzen im Hals oder Quaddeln. Der Adrenalin-Pen kommt zum Einsatz, wenn Symptome wie Atemnot, Herzrasen, Übelkeit oder Erbrechen hinzukommen oder unzweifelhaft klar ist, dass das Insekt gestochen hat, auf das eine schwere Allergie bekannt ist.

Wenn es um einen Bienenstich geht, ist außerdem das Entfernen des Stachels innerhalb von 20 bis 30 Sekunden hilfreich. Dabei darf der Stachel nicht zusammengedrückt werden, sondern kann beispielsweise mit dem Fingernagel weggekratzt werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa