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Impfkampagne stockt

Impfen mit Astra-Zeneca – wie geht es weiter?

Eigentlich sollten die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astra-Zeneca endlich Fahrt aufnehmen – aber nun kommt erstmal eine vorsorgliche Bremse. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen am gestrigen Dienstag, dass das Präparat in der Regel nur noch Menschen ab 60 gespritzt werden soll – außer, jüngere wollen es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko.
dpa/PTA-Forum
31.03.2021  14:20 Uhr

Wie häufig ist diese Komplikation?

Gemeldet wurde dem Paul-Ehrlich-Institut etwa ein Fall pro 100.000 Astra-Zeneca-Impfungen (Stand 19. März). Das ist wenig, aber dennoch häufiger als zu erwarten wäre, denn in der Normalbevölkerung ist es noch seltener: »Diese sehr seltene Gerinnungsstörung trat unter den Geimpften häufiger auf, als es zahlenmäßig aufgrund der Seltenheit dieser Gerinnungsstörung ohne Impfung zu erwarten wäre.«

Wie entstehen Hirnvenenthrombosen (Sinusvenenthrombosen)?

Andreas Greinacher von der Universitätsmedizin Greifswald zufolge könnten in seltenen Einzelfällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktiviert werden. Auch andere Forscher vermuten, dass die Bildung der Gerinnsel über eine starke Immunantwort und dabei entstehende Antikörper, die an die Blutplättchen andocken und diese aktivieren, laufen könnte.

Ist die Impfung die Ursache?

»Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht klar, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Impfung und den Berichten über Immunthrombozytopenie gibt«, heißt es beim PEI. Bisher gebe es keinen Nachweis, dass das Auftreten dieser Gerinnungsstörungen durch den Impfstoff verursacht wurde. Es würden aber weitere Untersuchungen durchgeführt, um das aufzuklären.

Wie haben die Behörden die Sache bislang beurteilt?

Für die Europäische Behörde EMA sind die Vorteile des Vakzins deutlich größer als die Risiken. Es wurde aber beschlossen, zu diesen sehr seltenen Ereignissen einen Warnhinweis in die Fach- und Gebrauchsinformationen aufzunehmen.

Wieso gibt es keine Klagen aus anderen Ländern?

Dem PEI zufolge werden mehr Verdachtsfälle nach Astra-Zeneca gemeldet als für die anderen Impfstoff-Produkte. Daraus könne man aber »nicht zwangsläufig auf eine höhere Reaktogenität des Impfstoffes geschlossen werden«, berichtet das Institut. Die erhöhte Melderate könne »auch mit der erhöhten medialen Aufmerksamkeit« zusammenhängen.

Wie es in Großbritannien, wo viel Astra-Zeneca eingesetzt wird?

In Großbritannien sind laut Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) bis Mitte März vier Fälle von Hirnvenenthrombosen aufgetreten, keine davon soll tödlich verlaufen sein. Insgesamt sind bereits Millionen Menschen mit dem Impfstoff geimpft worden. Mehr als 30 Millionen Menschen in Großbritannien haben mittlerweile eine erste Dosis erhalten – entweder Biontech oder Astra-Zeneca. Da die Impfkampagne schon weit vorangeschritten ist, werden zurzeit 50- bis 59-Jährige geimpft. Großbritannien hatte zu keinem Zeitpunkt die Impfungen mit Astra-Zeneca pausiert. Angesichts der großen Zahl verabreichter Dosen und der Häufigkeit, mit der Blutgerinnsel auf natürliche Weise aufträten, gebe es keinen Anlass für einen Stopp, so die MHRA.

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