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Methoden zum Schutz

Impfstofftypen im Überblick

Neue Impfstofftypen haben die Impfstoffherstellung revolutioniert. Konkreter Anlass war die Coronapandemie. PTA-Forum erklärt Vor- und Nachteile und warum das Hühnerei als Produktionsstätte noch nicht ausgedient hat.
Nicole Schuster
30.09.2022  15:00 Uhr

Stars der Pandemie

RNA-Impfstoffe können noch einfacher im Labor ohne Bakterien hergestellt werden. Sie bestehen aus Einzelstrang messenger Ribonukleinsäure (mRNA). Damit die mRNA im Körper leichter ins Zytosol der Zellen aufgenommen werden kann, wird sie in Liposomen oder Lipid-Nanopartikeln (LNP) verpackt oder an Trägermoleküle gebunden.

Die Vakzine sind leicht an Mutationen anpassbar und können unproblematisch hergestellt werden. Das ermöglicht es, schnell auf neue oder veränderte Krankheitserreger zu reagieren. Des Weiteren gelten mRNA-Impfstoffe als sehr sicher. Für ihre Herstellung sind keine toxischen Chemikalien oder Zellkulturen erforderlich. Eine Verunreinigung mit infektiösen Viren ist unwahrscheinlich. Die häufige Sorge, dass mRNA in die körpereigene DNA integriert werden könnte, ist unbegründet. Zum einen gerät die mRNA gar nicht in die Nähe der DNA. Zudem müsste die einzelsträngige RNA erst in doppelsträngige DNA umgeschrieben werden. Das dafür benötigte Enzym, die Reverse Transkriptase, besitzt der Mensch nicht. Anders sieht es jedoch bei DNA-Impfstoffen aus. Sie könnten theoretisch in das Genom der Empfängerzelle integriert werden und eine Mutation auslösen.

Blick in die Zukunft

Spätestens seit Etablierung der neuen Impfstofftypen spielt die Gentechnik in der modernen Impfstoffentwicklung und -herstellung eine nicht mehr wegzudenkende Rolle. Sie ermöglicht es auch, Antigene von Erregern zu produzieren, die sich wie Papillomviren in Zellkulturen kaum vermehren lassen. Wissenschaftler können dank der Gentechnik auch Proteine herstellen, die es in der Natur gar nicht gibt und die aus Teilen von natürlichen Proteinen bestehen. Die entstandenen Fusionsproteine rufen im besten Fall eine stärkere Immunantwort hervor als die natürlichen Proteine. In Entwicklung befinden sich auch neue Adjuvantien, die Impfwirkungen verstärken sollen. Als Wirkverstärker sorgen sie dafür, dass das Immunsystem die geimpften Antigene als ausreichend gefährlich einstuft, um darauf zu reagieren. Man erhofft sich, dass sich mit verbesserten Adjuvantien die Dauer des Impfschutzes verlängern lässt und auch immunschwache Menschen einen ausreichenden Schutz aufbauen können.

Stufe Was passiert?
Grundlagenforschung Wahl des Antigens, Entwicklung eines Impfstoffprototyps
Vorklinische Entwicklung Entwicklung der Impfstoffrezeptur, Zellkulturen, Tierversuche
Phase I Studien mit weniger als 10-30 Personen: Prüfung der Verträglichkeit
Phase II Studien mit 50-500 Personen: Prüfung der Immunantwort, Dosisoptimierung, z.T. Prüfung der Schutzwirkung
Phase III Studien mit mehr als 1000 Personen mit hohem Erkrankungsrisiko: Prüfung der Schutzwirkung
Zulassungsverfahren Einreichen der Zulassungsunterlagen
Behördliche Prüfung und Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses
Ggf. Genehmigung des Antrags
Anwendung Einsatz der Impfung nach Zulassung, Überwachung durch Behörden und Hersteller, ggf. STIKO-Empfehlung, behördliche Freigabe jeder Charge
Tabelle: Von der Idee zum Impfstoff (Erstellt nach: vfa: Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen: Die Impfungen der Zukunft, 9. September 2020 https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/impfen/impfstoff-herstellung)

Forschende Pharmaunternehmen und Institutionen benutzen alle bekannten Verfahren, um neue Impfstoffe auch gegen Krankheiten zu entwickeln, gegen die bislang keine Impfung verfügbar ist. Gegen welche Krankheiten aktuell Vakzine in Entwicklung oder bereits in der klinischen Prüfung sind, zeigt der WHO Vaccine Pipeline Tracker.

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