Impfungen bei Rheuma – das ist zu beachten |
Juliane Brüggen |
17.07.2024 16:00 Uhr |
Die Gelbfieber-Impfung, die in vielen tropischen Ländern verpflichtend ist, ist ein Lebendimpfstoff. »Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem besteht die Gefahr, dass der Lebendimpfstoff die Gelbfiebererkrankung auslöst, gegen die er schützen soll. Denn das geschwächte Immunsystem kann die abgeschwächten Viren im Lebendimpfstoff nicht wirksam abwehren«, sagt Andreica.
Theoretisch müssten Patienten eine Therapiepause von mindestens drei Monaten vor der Impfung und vier Wochen danach einlegen – je nach Art der immunmodulierenden Behandlung. Dies sei jedoch oft nicht möglich, ohne den Therapieerfolg zu gefährden, so die DGRh. Eine Gelbfieberimpfung könne jedoch möglich sein, wenn Betroffene eine leichte immunsuppressive Therapie erhalten. Laut Fachinformation des Impfstoffs Stamaril® ist die Impfung bei niedrig dosierter Cortison-Einnahme erprobt.
Der kürzlich für Reisende zugelassene Dengue-Impfstoff ist ebenfalls ein Lebendimpfstoff. Da noch Erfahrungen fehlen, ist dieser jedoch bis auf Weiteres bei einer immunsuppressiven Therapie kontraindiziert.
»Eine enge Zusammenarbeit beim Thema der Reiseimpfungen zwischen Patienten, Reisemedizinern, Hausärzten und Rheumatologen ist unerlässlich und die beste Voraussetzung für einen komplikationslosen und erholsamen Aufenthalt im Reiseland«, betont auch DGRh-Präsident Professor Christof Specker aus Essen. »Neben den Impfungen sollten dann auch weitere Themen in der Beratung zur Sprache kommen, die für Rheuma-Betroffene wichtig sind, wie beispielweise Sonnenschutz oder Wechselwirkungen zwischen Immunsuppressiva und einer notwendigen Malariaprophylaxe.«