Individualisten im Team |
Perfektionisten arbeiten häufig unangemessen lange an einzelnen Aufgaben, erledigen daher nur geringe Arbeitsmengen und sind trotzdem mit dem Ergebnis nie ganz zufrieden. Erklären Sie, dass »gut« statt »perfekt« in vielen Fällen völlig ausreichend ist und besprechen Sie bei einzelnen Aufgaben die Anforderungen an Qualität und Genauigkeit der Arbeitsergebnisse. Erläutern Sie dem Kollegen gegebenenfalls das Pareto-Prinzip: Mit 20 Prozent des Zeiteinsatzes werden oft bereits 80 Prozent des maximal möglichen Ergebnisses erreicht. Die verbleibenden 20 Prozent zum Erreichen einer perfekten Lösung erfordern dagegen einen überproportional hohen Zeit- und Arbeitseinsatz, der nicht bei jeder Aufgabe gerechtfertigt ist. Vereinbaren Sie bei Bedarf Zeitlimits für einzelne Tätigkeiten, in denen die betreffende Aufgabe erledigt werden muss.
Manche Menschen wiederum haben ein gesteigertes Bedürfnis nach Anerkennung und brauchen das Gefühl, ein besonders wichtiger Mitarbeiter zu sein. Fehlende Anerkennung und Wertschätzung führen bei diesem Mitarbeiter sehr schnell zu Unzufriedenheit, Frustration oder sogar zur Kündigung. In der Hektik des Berufsalltags gehen anerkennende Worte für gute Leistungen und das kleine Wort »Danke« aus Gedankenlosigkeit leicht verloren. Formulieren Sie daher bewusst ein gelegentliches Lob, indem Sie die gute fachliche Leistung des Betreffenden würdigen oder persönliche Eigenschaften ansprechen, wie zum Beispiel Kreativität, Teamgeist, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein oder Vorbildfunktion. Je detaillierter und konkreter Sie das Lob formulieren, desto glaubhafter wirkt es auf den Mitarbeiter.
Diese Mitarbeiter reduzieren ihren Arbeitseinsatz auf ein Mindestmaß, bringen weder Ideen noch Kritik ein, beschäftigen sich während der Arbeitszeit teilweise mit privaten Dingen und verschwinden häufig unter einem Vorwand aus dem HV. Zu den häufigsten Gründen für dieses Verhalten zählen fehlende Identifikation mit der aktuellen Tätigkeit, fehlende Anerkennung oder ein als zu niedrig empfundenes Gehalt. Versuchen Sie, die individuellen Ursachen für die geringe Leistungsbereitschaft des Kollegen zu identifizieren und zu beseitigen. Manchmal kann ein Wechsel in ein motivierendes Aufgabenfeld oder die Beseitigung demotivierender Arbeitsbedingungen bereits zu einer Verhaltensänderung führen.