PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Nahrungsergänzung

Inositol als Push für den Stoffwechsel?

Inositole spielen eine Rolle im Zellstoffwechsel. Eine Supplementation könnte sich günstig bei Frauen mit PCOS auswirken und für Insulin sensibler machen. Es besteht aber noch weiterer Forschungsbedarf.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 05.02.2024  08:00 Uhr

In der Schwangerschaft

Einige werdende Mütter nehmen Inositol mit Folsäure ein, um das Risiko einer Frühgeburt zu vermindern. Hinweise auf diesen schützenden Effekt gibt es für Frauen, die während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko haben, an Diabetes zu erkranken. Das ist das Ergebnis eines Reviews aus 2021. Hier schlussfolgerten die Autoren, dass eine Myo-Inositol-Supplementierung in erster Linie Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen, aber auch die Inzidenz von Frühgeburten senken könnte.

Ob eine vorgeburtliche Nahrungsergänzung mit Myo-Inositol für Mutter und Fetus sicher und wirksam bei der Vorbeugung von Schwangerschaftsdiabetes ist, untersuchten Wissenschaftler in einem 2023 aktualisierten Review der Cochrane Collaboration. Sie schlossen sieben RCTs mit über 1319 Frauen ein, die zu Beginn der Studien in der zehnten bis 24. Woche schwanger waren. Die Autoren schlussfolgerten, dass Myo-Inositol das Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes, hypertensiven Schwangerschaftsstörungen und Frühgeburten verringerte. Die Erkenntnisse basierten jedoch auf kleinen heterogenen Studien. Unklar blieb, wie sich die Supplementation auf den Säugling auswirkte. Auch fehlten zahlreiche Daten zu Auswirkungen auf die Mutter etwa auf die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, postnatale Depressionen oder die Entwicklung eines späteren Typ-2-Diabetes.

Was Inositol noch können soll 

Die Einnahme von NEM mit Inositol soll Insulinresistenz, Blutfettwerte und Blutdruck bei Menschen mit metabolischem Syndrom verbessern. Es liegen dazu einige kleinere Studien mit Myo-Inositol bei menopausalen Frauen mit metabolischem Syndrom vor. Eine tägliche orale Verabreichung verbesserte darin Parameter wie den Glucose- und Insulinspiegel, den HOMA-Index zum Nachweis der Insulinresistenz, die Triglyceride, das HDL-Cholesterol und Gesamtcholesterol sowie den Blutdruck signifikant. Insgesamt ist jedoch der klinische Nutzen beim metabolischen Syndrom wie auch bei PCOS noch nicht ausreichend bewiesen.

Inositol ist vermutlich auch an Stoffwechselwegen beteiligt, die bei der Pathogenese und dem Verlauf psychiatrischer Störungen eine Rolle spielen. In einer Übersichtsarbeit untersuchten Forscher 2023 die Wirkungen von Inositol auf das menschliche Gehirn. Ziel war es, mögliche Anwendungen, aber auch Grenzen seiner Verwendung bei psychiatrischen Störungen festzustellen. Als Monotherapie oder zusätzlich zur herkömmlichen Medikation schien sich die Einnahme von Inositol jedoch weder auf Stimmungsstörungen noch auf psychotische Störungen positiv auszuwirken. Einzig für die Behandlung von Panikstörungen zeigten sich Hinweise auf einen günstigen Effekt. Ein systematischer Einsatz von Inositol in der klinischen Praxis kann daher nicht empfohlen werden. Es ist erst einmal weitere Grundlagenforschung erforderlich.

Für die meisten Erwachsenen scheint die Anwendung jedoch zumindest sicher zu sein. Überdosierungen äußern sich im Gastrointestinaltrakt mit Blähungen, Durchfall und Übelkeit. Wenn Frauen das NEM kurzzeitig während der Schwangerschaft einnehmen, gibt es ebenfalls keine Hinweise auf schädliche Wirkungen. Für die Stillzeit liegen keine ausreichenden Informationen vor. Es können möglicherweise Interaktionen mit Arzneimitteln auftreten. Hier ist besonders an Antidiabetika zu denken, da Inositol den Blutzuckerspiegel senken könnte. Die Einnahme zusammen mit Diabetes-Medikamenten führt möglicherweise dazu, dass die Glukosekonzentration im Blut zu stark absinkt. Patienten, die dennoch das NEM anwenden wollen, müssen ihren Blutzuckerspiegel zunächst häufiger messen als sonst üblich.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa