Insekten auf dem Teller

Was sich für uns befremdlich anhört und aussieht, ist für große Teile der Welt natürlich und Teil ihrer Esskultur: der Verzehr von Insekten, der auch als Entomophagie bezeichnet wird.

• So schätzen Kinder in Lateinamerika mit Schokolade überzogene Heuschrecken als Süßigkeit. 
• In Mexiko sind gekochte Larven oder Puppen verschiedener Ameisenspezies eine sehr hochwertige Vorspeise – serviert mit Öl und Knoblauch auf Tortillas. Geerntet werden die Insekten dort aus den Wurzeln der Agave und wurden schon von den Azteken genutzt. Sie schmecken buttrig-nussig und haben eine Konsistenz ähnlich Hüttenkäse. 
• Auch in Kolumbien werden gerne Ameisen gesnackt, aber ganz besondere: Hormigas Culonas, was so viel bedeutet wie »Ameise mit dem immensen Hintern«, die zu den größeren Ameisenarten zählt. In manchen Regionen gelten sie als Aphrodisiakum und werden zu Hochzeiten verschenkt.
• In Afrika landen häufig Raupen, geröstete Heuschrecken oder auch Termiten auf dem Teller.
• In Asien sind es dann eher der Sagowurm, Eier der Weberameise, Schaben und verschiedene Larven.
• Japan hat dabei eine besondere Vorliebe für gekochte Wespenlarven und frittierte Zikaden. Letztere kennen wir hierzulande eher als Schädling von Rhododendren. 
• Zu den beliebtesten Insektenarten Australiens – auch der Aborigines – zählen die Honigtopfameisen. Diese Ameisenart sammelt Nektar in ihrem Hinterteil, mit dem sie in Notzeiten ihre Artgenossen ernähren können. Auch Käfer sind sehr begehrte Speiseinsekten.
• Weltweit sind mehr als 1900 essbare Insektenarten bekannt.