Insekten snacken |
Barbara Döring |
29.04.2025 12:00 Uhr |
Wer seinen Proteinbedarf dem Klima zuliebe statt über Fleisch zumindest hin und wieder mit Insekten decken möchte, stellt sich womöglich die Frage, was entsprechende Produkte sonst an gesunden Inhaltsstoffen mit sich bringen oder ob sie vielleicht sogar Gesundheitsgefahren bergen könnten. Abgesehen davon, dass essbare Insekten ähnlich viel Proteine mit hochwertigen Aminosäuren liefern wie Rind, Schwein oder Pute, sind sie laut der Verbraucherzentrale eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und wichtige Mineralstoffe. Zudem gelten ihre Proteine als gut verdaulich.
Inwieweit Insektenprodukte zur Versorgung von Spurenelementen beitragen können, ist noch nicht sicher geklärt. Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben insgesamt 33 verschiedene Produkte dahingehend unter die Lupe genommen und ihre Ergebnisse im März auf dem Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Kassel präsentiert. Die Analyse zeigte, dass alle untersuchten Insektenarten relativ hohe Kaliumwerte aufwiesen (902 ± 142 mg/100 g). Bemerkenswert sind laut den Autoren auch die beträchtlichen Gehalte an Zink (13,3 ± 3 mg/100 g). Beim Eisengehalt konnten die Produkte gut mit Rindfleisch mithalten. Im Vergleich zu Hartkäse sind Insekten zwar arm an Calcium. Mit der Sojabohne können sie diesbezüglich jedoch gut mithalten.
Nicht alle Produkte liefern die gleichen Nährstoffe wie herkömmliche Proteinquellen. Zudem sind sie zum Teil stark verarbeitet und enthalten dann reichlich Salz und Zucker. Wer unter Allergien leidet, sollte sich zudem besser vorsichtig an die Sache herantasten. Bei einer Allergie auf Krebstiere oder Hausstaubmilben könnten auch beim Verzehr von Insektenprodukten allergische Symptome auftreten, da diese Chitin beziehungsweise das Muskelprotein Tropomyosin enthalten. Auch allergische Reaktionen auf die Futtermittel der Insekten wie Soja oder Weizen sind möglich. Das Risiko, allergisch auf Insekten zu reagieren, gilt allerdings als eher gering.