Intern auf einer Wellenlänge |
Eine besondere Herausforderung in der Apotheke ist, dass viele Mitarbeiter in Teilzeit arbeiten und das Team am Vormittag mitunter nicht das gleiche ist, wie das am Nachmittag. Entweder einigt man sich auf eine kurze mündliche Übergabe beim Schichtwechsel. Oder es wird schriftlich festgehalten, welche offenen Aufgaben – Botenlieferungen, versprochene Telefonrückrufe oder Rezepturen – noch zu erledigen sind.
Bei Konflikten gilt es, nicht vorschnell Partei zu ergreifen, sondern beide Parteien anzuhören. Der Fokus sollte auf der Lösung des Problems liegen und nicht darauf, einen Schuldigen zu finden. Bereits kleine Spannungen sollte man ernst nehmen und besprechen. Sonst schaukeln sie sich möglicherweise so weit hoch, dass sie das Team spalten können.
Besonders übel ist, wenn einige Kollegen über einen oder mehrere andere herziehen. Das kann der Beginn von Mobbing sein und spätestens dann muss die Apothekenleitung eingreifen. Konfliktgespräche – im Vier-Augen-Gespräch oder zusammen mit einem neutralen Dritten – werden immer konstruktiv und lösungsorientiert, nie beleidigend oder gar vernichtend geführt. »Ich«-Botschaften sind besser als das vorwurfsvolle »Du« und Wörter wie »immer«, »nie« oder »dauernd« verallgemeinern und provozieren dadurch Widerspruch und Widerstand. Damit keine Streitspirale entsteht, sollte es im Gespräch um konkrete Situationen und Ereignisse gehen. Ziel: einen Weg zu finden, wie es das nächste Mal besser laufen kann.
Teambildende Maßnahmen können das grundsätzliche Verständnis füreinander fördern. Je nach Konstellation kann sich dazu eine Job-Rotation anbieten. Das kann bedeuten, dass sich die Rezeptur-PTA auch mal um Bestellungen kümmert und die Kollegin, die hauptsächlich bedient, auch mal im Backoffice Aufgaben übernimmt. Das verbessert nicht nur das Verständnis für die Schwierigkeiten in den einzelnen Bereichen, sondern erleichtert es auch, im Urlaub oder bei Krankheit Tätigkeiten zu übernehmen.
Der Klassiker unter den teambildenden Maßnahmen sind Betriebsausflüge. Hier lernen sich die Kollegen außerhalb des Arbeitsplatzes in anderen Rollen kennen. Geeignet für gemeinsame Unternehmungen sind zum Beispiel sportliche Aktivitäten wie eine Wanderung oder Radtour, gemeinsames Bowlen oder ein Grillabend. Privat besser kennenlernen können sich Mitarbeiter auch, wenn sie die Möglichkeit haben, gemeinsame Mittags- oder Kaffeepausen zu machen. In einem kleinen Team mit durchgehenden Öffnungszeiten ist das mitunter jedoch nicht möglich.
Wenn neue Mitarbeiter kommen, fühlen sie sich gleich gut aufgehoben und angenommen, wenn sich das Team Zeit für ihre Einarbeitung nimmt und den »Neuen« oder die »Neue« auch sozial integriert. Nicht zuletzt ist etwas Toleranz erforderlich: Es kann immer sein, dass einige Mitarbeiter nicht so gut harmonieren oder Eigenarten eines anderen nicht mögen. Man muss nicht alles an einem anderen Menschen gut finden, kann aber dennoch im Team mit ihm funktionieren.
Eine Team-Software unterstützt die Mitarbeiter dabei, Informationen weiterzugeben und Aufgaben zu planen. Wichtige Arbeitshilfen und Neuigkeiten können über einen internen Blog oder ein Wiki geteilt werden und sind für alle leicht auffindbar an einem Ort. To-Do-Listen in der Software können Post-Its und eine Zettelwirtschaft ersetzen.
In der Apotheke ändern sich oft die Arbeitszeiten von Woche zu Woche. Eine transparente digitale Planung mit der Software bietet Vorteile gegenüber Dienstplänen, die in der Apotheke vor Ort auf Papier verwaltet werden. Programme, auf die Mitarbeiter auch von zu Hause aus oder mobil über eine App zugreifen können, stellen sicher, dass jeder direkt und transparent Zugriff auf die Informationen hat. Wer vergessen hat, in einen ausgehängten Dienstplan zu schauen, kann dann bequem von zu Hause aus prüfen, ob er am Samstag Dienst oder frei hat. Um herauszufinden, welche Software am besten zum Team passt, kann die Apothekenleitung die Mitarbeiter befragen, welche Funktionen sie für die tägliche Arbeit als sinnvoll erachten.