Ist Blutzuckermessen für Gesunde sinnvoll? |
Isabel Weinert |
04.06.2024 08:30 Uhr |
Das Tracken des Blutzuckers könnte zu einer ungesunden Fixierung auf die eigene Ernährung führen. Zudem können Laien aus den gemessenen Werten falsche Schlüsse ziehen, denn die Blutzuckerregulation des Körpers inklusive aller möglichen Einflussgrößen ist ausgesprochen komplex. Menschen, die zur Zwanghaftigkeit neigen, könnten versucht sein, den aktuellen Blutzuckerwert ständig nachzuschauen und sich selbst damit im Ernährungs- und sonstigen Verhalten stark einzuschränken und zu belasten. Die permanente Überwachung von Körperfunktionen im Zusammenhang mit der Ernährung könnte bei Menschen mit Magersucht oder Orthorexie deren Erkrankung zusätzlich befördern.
Für zwei Gruppen könnte es hilfreich sein, den Blutzucker zu monitoren. Das sind zum einen Leistungssportler, für die die eigene Leistungsfähigkeit im Zusammenhang mit verschiedenen Faktoren eine ganz entscheidende Rolle spielt. Zum anderen könnten möglicherweise auch Menschen mit einem Prädiabetes davon profitieren. Dazu existieren allerdings noch keine validen Daten.
Als Prädiabetes bezeichnet man eine Vorstufe eines Typ-2-Diabetes und damit einen Zustand, bei dem die Blutzuckerwerte zwischen denen gesunder Menschen und denjenigen bei Diabetikern liegen. Betroffene fühlen sich in der Regel gesund, der leicht erhöhte Blutzucker kann aber bereits Schaden anrichten. Ein Prädiabetes tritt vor allem bei Menschen auf, in deren Familie Fälle von Typ-2-Diabetes bekannt sind und/oder die an Adipositas leiden. Prädiabetes geht nicht zwangsläufig in einen manifesten Diabetes über und kann sich bei entsprechender Ernährung, Bewegung und Gewichtsreduktion auch wieder zurückbilden. /
Nüchternblutzucker laut American Diabetes Association (ADA)
Glukosetoleranzwert nach Trinken einer standardisierten Zuckerlösung beim Arzt
Langzeitblutzucker (HbA1c)