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Ist das Kontaktverbot überflüssig?

Der Lockdown, ein wahnwitziger Schritt wider besseres Wissen? Ein Ökonom der Universität Hannover versucht sich derzeit als Mahner: Stefan Homburg, Professor für Öffentliche Finanzen, erreicht mit seinen Thesen ein Millionenpublikum, auf Youtube, im Fernsehen und in der Presse. Mittlerweile haben sie sogar den Bundestag erreicht.
dpa
23.04.2020  15:50 Uhr

Seine Behauptung: Man müsse kein Mediziner sein, um die Daten zu verstehen. Laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sei der Lockdown unnötig gewesen und müsse deshalb beendet werden. »Die Eliten« hätten das schon lange gewusst. Die Fakten sagen jedoch etwas anderes.

So veröffentlichte das RKI am 15. April eine Grafik mit Angaben zur sogenannten Reproduktionszahl (R). Sie sagt etwas darüber aus, wie viele andere Menschen ein mit SARS-CoV-2 Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Liegt R bei unter 1, sinkt die Zahl der Neuinfizierten. Als das weitgehende Kontaktverbot am 23. März in Kraft trat, lag die Reproduktionszahl laut RKI bereits bei unter 1.

Verzögerte Schätzung 

Homburgs großer Fehler ist seine Behauptung, man habe damals schon wissen können, dass der Lockdown nichts bringt. Das ist jedoch nicht korrekt. Die Reproduktionszahl konnte laut RKI aus methodischen Gründen nur im Nachhinein abgeschätzt werden, und zwar mit einer Verzögerung von etwa zehn Tagen. Am 23. März konnte demnach niemandem – auch den »Eliten« nicht – bekannt gewesen sein, wie hoch die Reproduktionszahl war. Bekannt war hingegen, dass die Zahl der Neuinfektionen bis zum 22. März massiv anstieg. Sowohl die Berechnungsmethoden als auch die damals bekannten Fallzahlen lassen sich in dem RKI-Dokument nachlesen.

Der sogenannte Lockdown ab dem 23. März war ohnehin nur der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Maßnahmen. Gemäß der Vereinbarung von Bund und Ländern wurden schon nach dem 16. März nicht nur Bars, Kinos, Clubs, Schwimmbäder und Museen geschlossen. Auch viele Läden des Einzelhandels mussten dichtmachen. Übernachtungen in Hotels waren für Touristen ebenso nicht mehr möglich. Zu diesem Zeitpunkt lag die Reproduktionszahl in Deutschland noch deutlich über 1.

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