Ist ein Mundschutz für Kinder gefährlich? |
Vorsicht ist laut Experten der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) jedoch bei Kindern mit akuten oder chronischen Erkrankungen der Atemwege oder des Herzkreislaufsystems geboten. Wenn sie in ihrer Lungenfunktion beeinträchtigt sind, werde das Atmen durch Schutzmasken erschwert.
»Säuglinge sollten zur Prävention des plötzlichen Kindstodes generell keine Masken tragen.« Wichtig sei zudem ein durchlässiger Stoff: »Wenn der Stoff zu dicht ist und der Atemzug damit wesentlich beeinträchtigt wird, wird zwangsläufig an der Maske vorbei geatmet und der gewünschte Schutzeffekt wird nicht erzielt«.
Sowohl Fischbach als auch die DGKJ halten eine Maskepflicht erst vom Grundschulalter an für sinnvoll. Laut Fischbach sind Grundschüler meistens schon in der Lage, mit Masken vernünftig umzugehen.
Den Experten der DGKJ zufolge ist es bei diesen Kindern »sinnvoll und auch längerfristig zumut- und umsetzbar«, wenn sie in Begleitung von Erwachsenen im öffentlichen Raum, also beim Einkaufen oder in Bus und Bahn eine Maske tragen. Für jüngere Kinder empfehlen sie Masken in Risikobereichen wie etwa Krankenhäusern.
Anordnungen zum Tragen von Masken würden wahrscheinlich ein Jahr oder länger dauern, hieß es auch. Die Regelungen müssten also auch noch bei Temperaturen von über 30 Grad oder im Winter umsetzbar sein, warnen die Ärzte.
Zudem: Wer sich selbst einen Schutz bastelt, sollte keine Staubsaugerbeutel verwenden. Denn diese enthalten nach Angaben des Drogerieunternehmens dm häufig ein feines antibakteriell wirkendes Pulver. Dieses einzuatmen sei »sowohl für Lunge als auch Verdauungsorgane gesundheitsschädigend«, heißt es.
Eine eng anliegende Maske soll dazu dienen, Tröpfchen abzufangen, die etwa beim Sprechen ausgestoßen werden – und so den Erreger SARS-CoV-2 weitertragen könnten. Geatmet wird durch das Material, Luft dringt aber auch von den Seiten her ein. Eine Maske diene immer nur als ergänzende Maßnahme, mahnte Fegeler.