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Ist Sex bei Herzschwäche ein Risiko?

Eine Herzerkrankung verändert das Sexualleben. Betroffene haben oft Angst, das geschwächte Herz zu stark zu belasten. Experten raten, offen mit dem Partner und dem Arzt darüber zu reden.
Carina Steyer
02.11.2023  08:30 Uhr

Körpersignale beachten

Von Sex abgeraten wird nur wenigen Patienten. Dazu gehören Betroffene, deren Herzschwäche noch nicht optimal medikamentös eingestellt ist, die während des Sex bereits Beschwerden hatten oder bei denen schon die sexuelle Erregung Herzschwäche-Symptome auslöst. Liegt eine fortgeschrittene Herzschwäche vor, müssen Betroffene ihre gesamte Aktivität und damit auch ihre Sexualität deutlich einschränken. Patienten, die kürzlich eine Herzoperation hatten, sollten vor der Wiederaufnahme der sexuellen Aktivität abwarten bis die Heilung abgeschlossen ist. Sorgen, dass implantierte Defibrillatoren oder Herzschrittmacher Probleme bereiten könnten, sind unbegründet. Sollte während des Sex ein Schock ausgelöst werden, hat das keine Auswirkungen auf die Partnerin oder den Partner. Sie merken von dem Stromstoß nichts.

Spricht aus medizinischer Sicht nichts gegen die Aufnahme des Sexuallebens, können Herzschwäche Patienten ein paar Punkte beachten, die das Erleben sicherer machen. So wird geraten, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Sollten sich der Herzschlag oder die Atmung ungewöhnlich beschleunigen, Atemnot oder Schmerzen in der Brust, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden oder ein Gefühl des Unwohlseins auftreten, ist es sinnvoll, eine Pause einzulegen. Auch unmittelbar nach einem schweren Essen oder hohem Alkoholgenuss ist kein idealer Zeitpunkt für sexuelle Aktivitäten. Ansonsten raten Kardiologen, einen möglichst entspannten Zeitpunkt und Ort auszuwählen, das Vorspiel als Anpassung an die höhere Körperaktivität zu nutzen und körperlich weniger anstrengende Positionen zu wählen, die die Atmung nicht einschränken. Einen positiven Einfluss auf die sexuelle Aktivität hat zudem sportliche Aktivität. Sie erhöht die allgemeine körperliche Belastbarkeit und wird allen Patienten mit einer Herzschwäche empfohlen.

Erektionsstörungen häufig

Eng verbunden mit einer Herzschwäche sind Erektionsstörungen. Schätzungen zufolge sind 60 bis 89 Prozent der männlichen Patienten betroffen. Oft ist die erektile Dysfunktion sogar das erste Anzeichen einer Herzschwäche und tritt bereits zwei bis drei Jahre vor der Diagnose Herzschwäche auf. Auslöser ist oft ein gemeinsamer Risikofaktor der beiden Erkrankungen, die Arteriosklerose. Durch die Einlagerung von Fetten in die Wandinnenseite der arteriellen Blutgefäße verengen sich die Arterien. Vom Herz wird weniger Blut in den Körper gepumpt, das betrifft auch den Penis und seine Erektionsfähigkeit. Abhilfe schaffen in diesem Fall potenzsteigernde Medikamente mit PDE-5-Hemmern wie der Wirkstoff Sildenafil (Viagra®). Durch die Einnahme kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße, was zum Anschwellen des Penis und einer stärkeren Erektion führt.

Bei stabiler kardiovaskulärer Erkrankung werden PDE-5-Hemmer als sicher erachtet, wenn Patienten keine Kontraindikationen aufweisen. Aus Studien ist zudem bekannt, dass die Einnahme die Belastbarkeit bei moderater körperlicher Aktivität verbessern kann, was vermutlich auf die leichte Erweiterung der Blutgefäße zurückzuführen ist. Eine klare Kontraindikation besteht für Patienten, die an einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden und denen aus medizinischen Gründen von sexueller Aktivität abgeraten worden ist oder die Nitrate einnehmen. Nitrate entspannen wie PDE-5-Hemmer die Muskulatur in den Blutgefäßen und vermindern dadurch den Blutdruck. Gleichzeitig angewendet, kann es zu einem unkontrollierten Blutdruckabfall kommen. Herz und Gehirn erhalten zu wenig Blut; die Anwender können einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden.

Kommt eine medikamentöse Therapie nicht infrage, können Hilfsmittel wie eine Penispumpe oder ein Penisring helfen. Dies ist auch der Fall, wenn die Erektionsschwierigkeiten eine Nebenwirkung der verschriebenen Herz-Kreislauf-Medikamente sind und sich durch den Umstieg auf ein anderes Präparat nicht beheben lassen.

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