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Arzneimittelversorgung

Jugendliche in der Apotheke beraten

Teenager wollen mitreden – das liegt in der Natur der Sache. Der Wunsch nach Selbstbestimmung macht auch vor der Einnahme von Medikamenten nicht halt. Für Apothekenteams bedeutet das: Bei der Beratung und Abgabe an Minderjährige sind nicht nur pharmazeutisches Know-how, sondern auch Fingerspitzengefühl und rechtliche Sicherheit gefragt.
Caroline Wendt
07.07.2025  16:00 Uhr

Therapietreue

Zu den häufigsten psychiatrischen Störungen bei Teenagern zählt die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Das verschreibungspflichtige Mittel der ersten Wahl ist Methylphenidat. Da die Wirkung nur so lange anhält, wie das Medikament regelmäßig eingenommen wird, spielt die Therapietreue eine zentrale Rolle in der pharmazeutischen Beratung.

PTA und Apotheker sollten dabei berücksichtigen, dass es sowohl kurzwirksame als auch retardierte Präparate gibt. Nicht retardierte Arzneiformen wirken in der Regel bereits nach etwa 30 Minuten und halten etwa drei bis vier Stunden an. Bei retardierten Arzneiformen hingegen kann es – je nach Präparat und individueller Resorption – bis zu zwei Stunden dauern, bis die Wirkung einsetzt. Die Wirkdauer beträgt hier meist acht bis zwölf Stunden. Die tägliche Höchstdosis für Kinder und Jugendliche liegt bei 60 mg.

Jugendliche sollten zudem über mögliche Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust aufgeklärt werden. Diese Symptome dürfen jedoch nicht dazu führen, dass sie die Medikation eigenmächtig absetzen. In Rücksprache mit dem behandelnden Arzt können eine Dosisreduktion oder ein Wechsel des Wirkstoffs in Betracht gezogen werden.

Erhöhter Bedarf

Besonders beratungsintensiv ist auch die Betreuung von jungen Diabetespatienten. In Deutschland sind laut dem RKI rund 35.000 Kinder und Jugendliche von Typ-1-Diabetes betroffen. Erkrankte Kinder sind in der Regel gut eingestellt. Problematisch wird es hingegen, wenn mit Beginn der Pubertät die Hormone ins Spiel kommen. So führen die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron zu einem erhöhten Insulinbedarf. Die in der Pubertät üblichen Hormonschwankungen führen demnach auch zu schwankenden Blutzuckerwerten. Mädchen benötigen häufig zur Zyklusmitte, wenn der Östrogenspiegel im Blut hoch ist, vermehrt Insulin. Nach der Periode sinkt der Bedarf dann wieder.

Das Wachstumshormon, auch Somatotropin oder somatotropes Hormon (STH) genannt, wirkt dem Insulin zusätzlich entgegen und vermindert die Insulinempfindlichkeit der Zellen. Es wird vor allem in der Nacht während der Tiefschlafphasen ausgeschüttet. Seine Wirkung setzt jedoch zeitlich verzögert ein, sodass es vermehrt in den frühen Morgenstunden zu erhöhten Blutzuckerwerten kommt. Die morgendliche Cortisol-Ausschüttung setzt zudem in der Leber gespeicherten Zucker frei. Diese Problematik wird als Dawn-Phänomen bezeichnet und kann ebenfalls bei Erwachsenen auftreten.

Berichten Patienten von erhöhten Blutzuckerwerten am Morgen, sollten die Apothekenmitarbeiter sie an ihren behandelnden Arzt verweisen. Viele jugendliche Patienten nutzen ohnehin bereits eine Insulinpumpe. Diese kann bei entsprechender Programmierung das Problem lösen. Ansonsten können eine veränderte Spritzroutine oder der Wechsel auf ein langwirksames Insulinanalogon zur Nacht helfen.

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