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Kritischer Trend

Kaiserschnitt – zwischen Wunsch und Risiko 

Immer mehr Kinder kommen per Kaiserschnitt zur Welt. Die medizinische Notwendigkeit dafür ist nicht immer gegeben und oft steckt der individuelle Wunsch der Mutter dahinter. Experten sehen den Trend kritisch.
AutorKontaktUlrike Viegener
Datum 26.05.2020  09:00 Uhr

Dysbalance von Bakterien

Ein anderer viel diskutierter Aspekt ist das Adipositasrisiko nach Kaiserschnitt. Die Studienlage hierzu ist widersprüchlich. Die bisher größte Studie zu diesem Thema, in der bei 100.000 jungen Männern im Alter von 18 Jahren nach einem Zusammenhang zwischen Adipositas und Geburtsmethode gefahndet wurde, sieht keinen Zusammenhang. Der TK-Report dagegen stützt die These, dass Kinder nach Kaiserschnitt eher zu Übergewicht neigen. In den ersten acht Lebensjahren war der Anteil von adipösen Kindern um 35,8 Prozent erhöht. Weitere Studien sind erforderlich, um mögliche Einflüsse auf die Gewichtsentwicklung verlässlich zu klären. Anmerkung: Völlig unerwartet war das Ergebnis der TK-Analyse, dass Kaiserschnittkinder nicht nur durch Überernährung, sondern auch durch Mangelernährung gefährdet sind.

Ein erhöhtes Adipositasrisiko könnte damit zusammenhängen, dass die Sectio eine sterile Geburtsmethode ist. Bei der natürlichen Geburt dagegen kommt das Kind erstmals mit physiologischen Bakterien der mütterlichen Vaginal- und Darmflora in Kontakt, denen gesundheitsprotektive Effekte zugeschrieben werden. Die physiologische Flora, die sich nach der Geburt bei jedem Menschen langsam ansiedelt und schließlich stabilisiert, erfüllt vor allem immunologische Aufgaben speziell bei der Infektabwehr. Aber auch bei der Entwicklung von Übergewicht könnten physiologische Darmbakterien laut einer aktuellen Hypothese eine Rolle spielen, denn dicke und dünne Menschen scheinen eine tendenziell unterschiedliche Darmflora aufzuweisen. Bei Übergewicht überwiegen offenbar Bakterien, die man als »gute Futterverwerter« bezeichnen könnte.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt mit Blick auf die kindliche Darmbesiedelung deutliche Unterschiede zwischen natürlicher und Sectiogeburt – Unterschiede, die kurz nach der Geburt nachweisbar waren und längere Zeit persistierten. So war bei Kaiserschnittkindern die Besiedelung mit Bacteroides-Stämmen als wichtigen Vertretern der nützlichen Darmflora verzögert. Außerdem fanden die Forscher in den Gewebeproben von Kaiserschnittkindern über einen längeren Zeitraum hinweg einen deutlich höheren Prozentsatz opportunistischer Erreger, darunter Enterococcus, Enterobacter und Klebsiella. Diese Erreger waren zum Teil antibiotikaresistent und wurden offenbar im Krankenhaus aufgeschnappt.

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